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Almost Finished

 

Nach fast einem Jahr mal wieder eine Ausgabe von "Got My Mind Made Up". Die Zeit ohne Kolumne war mit Sicherheit sehr lange, aber auch das hat seinen Grund: Es ist einfach nichts passiert, was mich dazu bewegen könnte meine Gedanken in Form einer Kolumne aufzuschreiben und zu präsentieren. Sicherlich gab es einige bedeutende Ereignisse. So z.B. die Veröffentlichung des neuen 2Pac Albums 'Better Dayz'. Allerdings brachte die Zeit nach 'Better Dayz' keine großartig neuen Erkenntnisse mit sich. Es gab wie immer Leute, die ihre Meinung schon Monate vor dem Release angefertigt hatten und diese dann überall breittreten mussten, wo sie nicht gefragt war. Es gab Leute, die aufgrund mangelnder Individualität ihre Meinung von anderen übernahmen und es gab sicherlich auch einige Leute, die nicht vom Dauernörglerwahn befallen waren und genießen konnten was ihnen geboten wurde. Aber nun gut, 2Pac soll heute nicht das Thema sein, auch wenn das Thema so nah an Tupac ist wie nur eben möglich. Es geht wieder einmal um die Outlawz und wieder um die Zukunft der Outlawz.

Wie bekannt sein sollte, verließ Napoleon vor wenigen Wochen die Outlawz. Obwohl es einige Leute gab, die von Differenzen zwischen Napoleon auf der einen und Kastro, Edi und Young Noble auf der anderen Seite berichteten und es schon lange Zeit das Gerücht gab Napoleon würde die Outlawz verlassen, war die Bestätigung von Napo' selbst immer noch ein riesiger Schock für alle Fans. Ein Schock auf den man sich hätte vorbereiten können?
Ich meine ja. Als Outlaw Recordz Ende 2001, Anfang 2002 richtig durchstartete, hatten alle Outlawz irgendwelche Projekte neben den Outlawz Gruppenalben am Laufen. Kastro und Edi nahmen ein Duo Album auf, Young Noble ein Solo-, ein Collaboalbum mit JT The Bigga Figga und stellte noch im wesentlichen die Weichen zu dem Jerzey Mob Album. Auch Napoleon war bei Leibe nicht faul und kündigte ein Album seiner Crew, den Bonapartz, und ein Soloalbum an. Später kam noch ein Collabowerk mit Jayo Felony hinzu. Allerdings wurde das Bonapartz Projekt bereits nach kurzer Zeit für tot erklärt. Begründung? - Die Mitglieder hatten sich auseinandergelebt. Kein Grund für Alarm so weit. Die nächste Meldung: Nepoleon will sein Solo Album nicht bei Outlaw Recordz mit dem nur lokalen Vertrieb Bayside, sondern bei einer großen Plattenfirma, die CDs international verbreitet, veröffentlichen. Auf der einen Seite verständlich, zu mal Napo' beteuert, dass er wirklich viel zu sagen hat und das Album ein sehr großes werden wird. Auf der anderen Seite ist dies schon das erste Anzeichen für die Risse zwischen Napoleon und den restlichen Outlawz. Wer könnte es Noble, Edi und Kastro übel nehmen, wenn sie aus diesem Verhalten schließen würden, dass Napoleon denkt er wäre zu gut um, wie die anderen, sein Solowerk bei dem kleinen Label Outlaw Recordz auf den Markt zu bringen. Von dem Collaboalbum mit Jayo Felony ganz zu schweigen. Das ist scheinbar so gut, dass es, obwohl fertiggestellt, überhaupt nicht released werden wird. Dazu kommt noch, dass der ehemalige Outlawz Producer Quimmy Quim bereits vor Monaten ankündigte, dass Napoleon nicht mehr wirklich down mit den restlichen Outlawz ist und die Gruppe verlassen wird. Napoleon wartete keine Woche und kam mit der Antwort, dass die Outlawz sein Herz und sein Leben darstellen und er sie niemals verlassen könnte. Die Wahrheit liegt in der Mitte - so sagt man und so wird es wohl auch sein. Quim hatte ja offensichtlich Recht damit, dass Napoleon die Outlawz verlassen wird und Napoleon wird wohl nicht umsonst derart energisch dementiert haben. Diese zwei Aussagen zeigen nur, dass Napo' schon lange mit dem Gedanken spielte die Gruppe zu verlassen und seine Pläne schon so konkret waren, dass er anderen davon erzählte. Dies zeigt auch die wenig überraschte Reaktion von Kastro. Allerdings zeigt Mutahs Reaktion auch, dass er sich diesen Schritt sehr gut überlegte und er definitiv weiß, was er macht.

Aber warum hat Napoleon die Outlawz verlassen?
Es gibt wenig ersichtliche Gründe für mich. Napoleon führte an, dass die Outlawz auf 2Pac Alben nicht mehr das sagen können, was sie wollen. Damit war in erster Linie er selbst gemeint, da er der einzige war, der auf 'Better Dayz' zensiert wurde mit seiner kritischen Sichtweise zur Lage der Nation im "Kampf gegen den Terrorismus". Dabei vergisst Napoleon grundsätzliche Dinge. Er spricht auf einem 2Pac Album und bringt somit hochexplosiven Zündstoff auf den 2Pac Album. 2Pac war bekannt dafür mit der Öffentlichkeit, den Medien und der Regierung oft anzuecken und ihm wurden deswegen sehr viele Steine in den Weg gelegt. Nicht auszudenken, wie sich manche Leute auf ein 2Pac Album stürzen und es zerreißen würden, wenn Napoleon mit der vollen Breitseite seiner Gedankengänge gekommen wäre. Keine Frage, es ist in Ordnung und zu fördern, wenn Künstler ihre Meinung offen und deutlich darlegen, aber dann müssen sie persönlich dafür auch gerade stehen und nicht, so wie hier, hinter einem Schutzschild agieren. Auch wenn es sich vielleicht so anhört, ich will Napoleon nicht attackieren und ich bin mir sicher, dass er uns auf seinem Soloalbum auf jeden Fall an seinen Gedanken teilhaben lässt und freue mich schon seit geraumer Zeit auf das Album, aber solche Pseudo-Argumente machen seinen Ausstieg nicht sinnvoller. Am ehesten trifft es wohl Kastros (sinngemäße) Aussage: Shit happens. Das Leben geht weiter und alle Outlawz werden weiterhin Musik machen und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es jetzt bergab gehen sollte. Das solls aber nun auch gewesen sein mit der Analyse der nahen Outlawz Vergangenheit - kommen wir zu der Zukunft.

2003 kann trotz der Querelen im ersten Quartal durchaus ein gutes Outlawz Jahr werden. Für alle Outlawz und Tupac Fans wird sicherlich die offizielle Tupac Dokumentation 'Resurrection' das absolute Highlight des Jahres werden, aber auch noch drei verbleibenden Outlawz haben mit ihrem 2003er Album ein heißes Eisen im Feuer. So soll das Album, welches momentan den Titel "This Was Then... This Is Now" trägt, mit Hilfe eines großen Labels veröffentlicht werden, endlich wieder Fatal featuren und vor allem mit besseren Beats als die vergangenen Outlawz Projekte versorgt werden. Producer wie Jazze Pha und QDIII werden da gehandelt und diese Namen sollten schon für eine gewisse Qualität stehen. Dazu kommt noch, dass die Outlawz ohne Frage aus ihren Fehlern gelernt haben. 'Ride Wit Us Or Collide Wit Us' kam mit einer Aggressivität und einem Engagement daher, von dem 'Novakane' nur träumen konnte. Dafür hatte 'Novakane' wohl die besseren Beats, wobei manche Songs eindeutig zu "freundlich" und "friedlich" ausfielen. Die Singleauswahl war ebenfalls ein zweiseitiges Schwert. Bei dem Outlawz Debüt noch sehr gut, aber leider auch relativ sinnlos, da einfach Videos mit dem independent Vertrieb Bayside Entertainment nicht im TV gespielt werden. Der Versuch mit Novakane mehr auf die Popschiene zu gehen war eindeutig ein Fehler, wie Kastro es erst kürzlich zugestand. Versuche Radiomusik zu produzieren sind und werden fehlgeschlagen. Die Outlawz müssen und können nur den Outlawz Sound bringen und nur so werden sich die Outlawz auch weiterentwickeln. Dass die Outlawz enormes Potential nach oben haben ist unbestritten. Vor allem 'Noble Justice' und das alternative Blood Brothers Album haben das bewiesen. Dass zwei meiner drei Lieblings-Outlawrecordzalben die Namen der drei verbliebenen Outlawz tragen stimmt mich persönlich noch viel optimistischer für die Zukunft.
Mit konstant häufigem Auftreten aller drei Mitglieder und Gastauftritten der großen Thug Life / Outlawz Familie muss im Herbst 2003 einfach das beste Outlawz Album aller Zeiten herausspringen. Vor allem müssen die Fans eins realisieren - und
Die Gruppe Outlawz besteht nur noch aus drei Mitgliedern, die Familie ist immer noch so groß wie 1996!

- Thaq
am 24.05.2003


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