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From Snoop Doggy to Bigg Snoop Dogg


Selten gab es einen Mann, an dem sich die Geister derart scheiden wie Calvin Broadus aka Snoop Dogg(y Dogg). Für mich ist es nun an der Zeit zu vergleichen, was wirklich an dem ständigen Gemeckere wegen Snoops enormen Qualitätsabfall dran ist und ob Mr Broadus diese Kritik wirklich verdient hat.

Anfang der 90er Jahre wurde ein Label namens Death Row Records unter der Führung eines gewissen Marion "Suge" Knight zum No. 1 Rap Label in Amerika, welches seinen Höhepunkt ohne Zweifel 1996 mit den Veröffentlichungen eines Künstlers hatte, der sein erstes Album 1996 als 2Pac und das zweite als Makaveli veröffentlichte.

Allerdings muß man sehen, daß es soweit wohl ohne den Mann, mit dem ich mich heute beschäftigen will, nicht gekommen wäre: Snoop Doggy Dogg.
Ich möchte soweit gehen und sagen, daß Death Row ohne Snoop nie auf die Gewinnerstraße gekommen wäre und ohne den Erfolg in den ersten Hälfte der 90er Jahre wäre 2Pac nie bei dem Label gelandet.

Snoop begann zu rappen und gründete auf der High School die Gruppe 213 gemeinsam mit Nate Dogg und Warren G. Eben durch diesen Warren G wurde Dr Dre auf Snoop aufmerksam und wissend, daß er kein guter Rapper ist und keine Lyrics schreiben kann, brachte Dre Snoop mit dem ersten Death Row Album "The Chronic" groß raus.
Snoop schrieb Lyrics, Snoop hatte viele Gastauftritte und er schrieb sogar Texte für Dre für Songs, in denen er gar keinen Rap-Auftritt hatte.

Snoop und Dre konnten sich ein glaubhaftes Gangsta Image aufbauen und die damalige Fehde mit Eazy E und Ruthless Records wurde in Sachen Verkaufszahlen der Platten eindeutig von Death Row gewonnen.

Snoop wurde schnell zum Rap Superstar und zum Major Player bei Death Row. Dre übernahm mehr die Rolle des Co Bosses neben Suge Knight und Snoops Solo Debüt Album Doggystyle wurde zu einem Riesenerfolg.
Was The Chronic angefangen hatte wurde auf Doggystyle weitergeführt und verbessert.

Snoop bestach vorallem durch seinen aggressiven Flow und trotz seines jungen Alters klang er sehr erwachsen. Snoop war einfach on top und kaum zu schlagen. Seine Lyrics waren gut, er hatte die perfekte Unterstützung in Form von dem Dogg Pound und Dr Dre.

Nach Doggystyle gönnte sich Snoop eine längere Pause was Solo Alben angeht, was heute wohl als Fehler anzusehen ist da Snoop anscheinend das gewisse Etwas verloren hat, was ihn damals auszeichnete. Als Snoop 3 Jahre nach Doggystyle mit Tha DoggFather wiederkam hatte sich sein Style verändert.
Snoop kommt mir seit dieser Zeit so vor, als würde er ständig auf Laid Back Tracks rappen. Die Aggressivität ist verschwunden, Snoop klingt in vielen Songs so als würde er über etwas rappen, was ihn nicht wirklich interessiert und als wäre er nicht mehr bei der Sache.

Dazu passend kommt noch, daß es mehr und mehr ans Licht kommt, inwiefern Snoop wirklich seinem G-Image zurecht wird.
Er ist mittlerweile vielen Ortes als fake snake verschrien und diese Vorwürfe kann man nicht wirklich von der Hand weisen.

Es wird heute Snoop oft vorgeworfen Tupac zu verraten, indem er mit seinen ehemaligen Feinden zusammenarbeitet. Dies ist wirklich kein Kritikpunkt, da Snoop ein erwachsener Mann ist, tun und lassen kann was er will und er jemand ist, der immernoch Tupac bei jedem Konzert reppt'.

Sein größter Fehler war wohl die Vertragsunterschreibung mit Master Ps No Limit Records, welches ohne Zweifel eines der schlimmsten Rap Labels aller Zeiten ist. Snoop verschwendete viele Jahre bei No Limit ehe er sein eigenes Label DoggHouse (oder auch Doggystyle) Records öffnete.

Snoops Musik ist spätestens seit Tha Last Meal wieder auf dem Weg der Besserung, auch wenn man es absolut nicht mit dem alten Death Row Snoop Doggy Dogg vergleichen kann.
Snoop passte die Beats seinem Style an und holte sich mit Kokane einen guten Hooker, der auch noch etwas mehr kann, an Board. Tha Last Meal ist anders als alle bisherigen Snoop Alben und sicher zuempfehlen, wenn man mal den No Limit Schundtrack außen vorläßt.

Also sieht es momentan so aus, als wäre Snoop aus seinem Karrieretief raus und, um keine Unwahrheiten zu verbreiten, er ist weiterhin einer der Rapstars in Amerika und kommt es mit ehrlich gesagt so vor, als hätte er dies nicht verdient. Es ist absolut unmöglich, daß Snoop seine Höhepunkt von 1992/93 noch einmal übertreffen kann und ich bin mir sehr sicher, daß wir den alten, aggressiven, genial Doggystyle Snoop nie mehr wieder hören werden.

Auch wenn ich mich jetzt weit aus dem Fenster lehne, für mich ist es an der Zeit, daß Snoop nach knapp 10 Jahren langsam darüber nachdenken sollte aus dem aktiven Rap Geschehen auszusteigen. Er ist Labelboss, er hat sich in letzter Zeit sehr auf das Schauspielern konzentriert, er lässt sogar Snoop Dogg Porno Filme in Zusammenarbeit mit Larry Flints Hustler produzieren. Snoop hat genug andere Felder, auf denen er sich beschäftigen kann und die Erinnerung an Klassiker wie Doggy Doggs World, Ain't No Fun und das gesamte Doggystyle Album soll überwiegen verglichen mit Erinnerungen an Da Game is to be Sold not Told etc...

Das war die erste Ausgabe von "I got my mind made up". Ich hoffe die Kolumne war interessant zu lesen und hat meinen Standpunkt deutlich gemacht. Bei entsprechendem Erfolg und vorrausgesetzt ich habe genug Zeit wird es sicherlich weitere Folgen geben.

- Thaq
am 13.11.2001


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