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Künstler: Tupac Shakur
DVD: Thug Angel - The Life of an Outlaw
Firma: QD3 Entertainment
Review geschrieben von Thaq
Thug Angel - The Life of an Outlaw
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Auf den ersten Blick ist Thug Angel nur eine unter vielen Tupac Dokumentationen auf DVD. Aber wenn man nur ein wenig genauer Hinschaut wird man sehen, dass diese DVD etwas zu bieten hat, was die meisten anderen nicht aufweisen können: Sie wurde ohne Frage von jemandem zusammen gestellt, der Tupac kannte und sogar mit ihm zusammen arbeitete. QD3, Sohn von Quincy Jones und Musikproduzent, arbeitete ab "All Eyez On Me" mit Tupac zusammen und ist außerdem der Bruder von Kidada Jones, die bis zu Tupacs Tod mit ihm zusammen war.
Das Backcover verspricht neben dem 92 minütigen Film noch einiges an Extras. So z.B. ein komplett ungeschnittenes Interview mit einem 17jährigen Tupac, oder ein Interview mit Tupac um die Zeit der "Strictly 4 My N.I.G.G.A.Z." Veröffentlichung. In der DVD Hülle finden wir einen kurzen Lebenslauf Tupacs und einen Steckbrief. Die Beilage enthält ebenfalls Texte von QD3, Leila Steinberg, die für eine gewisse Zeit Tupacs Managerin war, und einigen anderen Leuten.

Nun aber zum Inhalt der DVD.
Zu Beginn begrüßt uns Tupac persönlich und teilt uns mit, dass gerade eine Biografie über ihn gedreht wird und die Filmmacher Informationen über ihn haben, die wir an keiner anderen Stelle wiederfinden werden. Auch wenn die ursprüngliche Veröffentlichung sicherlich nicht so geplant war, lässt das doch auf eine gute Dokumentation hoffen.
Der Film beginnt beim Ursprung allen Lebens: Dem Wasser. Wir sehen ein Tupac Bild am Strand liegen, über das das Meer hinwegrauscht. Wenige Sekunden später hören wird den 17jährigen Tupac wie er sich selbst vorstellt, bevor der Sprecher alle Zuschauer wissen lässt, dass die Medien Tupac oft ins falsche Licht rückten und sich mehr auf seine Probleme mit dem Gesetzt als auf seine Musik konzentrierten. Nach dem Motto "klare Fronten schaffen" machen als nächstes Freunde und Bekannte von Tupac klar, dass es ziemlich lächerlich ist wenn manche Kinder heute immer noch glauben, dass Tupac seinen Tod nur vorgetäuscht hat. In den folgenden Minuten bekommen wir anhand von Kommentaren von Leuten wie Mopreme, Mutulu Shakur und nicht zuletzt Tupac selbst einen guten Einblick in Tupacs Jugendjahre.
Die Dokumentation schafft es den Zuschauer von der ersten Minute an zu fesseln. Der Aufbau ist sehr gut gelungenen - Tupac gibt in dem Interview die Themen vor und die verschiedenen Weggefährten Tupacs (z.B. Leila Steinberg, Ray Luv oder Mac Mall) zeigen uns dann vor Ort, von was Tupac redete. Eines der interessantesten Abschnitte des Films ist eindeutig das "Thug Life Interview". Es ist schon fast schockierend diese Seite Tupacs zu sehen, wenn man vorher den unbeschwerten, fröhlichen, optimistischen 17jährigen gesehen hat. Deutlich unter dem Einfluss von Drogen sagt Tupac u.a. dass er kein Mitleid mit ermordeten Polizisten hat. Er beruft sich darauf, dass "die andere Seite" auch kein Mitlied mit der schwarzen Community hatte als die 15jährige LaTasha Hardings wegen einer gestohlenen Saftflasche von einer Shopbesitzerin erschossen wurde. Auch sehr fragwürdig ist, dass Tupac in der Gun Range behauptet, dass er bei all seinen Songs betrunken oder high war - 'Same Song' mit Digital Underground ausgenommen. Sehr interessant sind Tupacs ursprüngliche "Thug Life" Pläne: So wollte Tupac "Thug Life" zu keiner Rap Gruppe machen, sondern viel mehr eine "Thug Life Nation" auf die Beine stellen. Er hatte geplant Richie Rich, Snoop Dogg, Warren G, The Govenour und viele andere Rapper auf das Album zu bringen.
Wahre Worte findet auch, wie immer, Shock G, wenn er über Tupac spricht. Den MC Vergleich mit Biggie verliert Tupac jederzeit. "Biggie hatte den besseren Flow und swingte wie ein Jazz Musiker", so Shock. Shock denkt, dass wenn Leute Tupac als besten Rapper aller Zeiten bezeichnen, sie damit meinen, dass er am meisten mit seinen Texten aussagte.
Es ist nahezu unglaublich zu sehen, wie engagiert die Leute heute noch über Tupac und seine Mission reden. Ein Michael Badd, der sich selbst als Tupac Historiker bezeichnet, macht zwischendurch den Eindruck als würde er kurz vor einem Herzinfarkt stehen.
Alles in allem muss man sagen, dass der Film sehr gut gelungen ist. Er zeigt alle Seiten von Tupac auf, ohne irgendetwas zu beschönigen oder zu verurteilen. Wenn Shock-G sagt, dass man mal genauer bei Tupacs Lachen während den Death Row Tagen hinhören soll und dann mit Sicherheit ein gezwungenes Lachen erkennt, geht das jedem Tupac Fan unter die Haut. Die musikalische Untermalung mit Songs von den Outlawz, Mac Mall und einigen anderen ist ebenfalls besser als all das, was die Konkurrenz aufweisen kann. Wenn sich der Film seinem Ende neigt kommt es zu wirklich sehr mitnehmenden Szenen. Treach weinend vor der Trauergemeinde zu sehen ist wohl hart für jeden wahren Tupac Fan, der sein Leben und seine Mission richtig einordnen kann.

"Thug Angel" hinterlässt den Zuschauer mit der besten Tupac Information, die zum heutigen Zeitpunkt auf DVD und Video erhältlich ist. Dies wird sich vielleicht in diesem Jahr ändern, wenn die offizielle Dokumentation "Resurrection" veröffentlicht wird, aber momentan ist "Thug Angel" die Referenz in Sachen Tupac Dokumentation und somit ein Pflichtkauf für einen Tupac Fan und solche, die es noch werden wollen. Nicht zuletzt wegen den hervorragenden Extras, die mindestens genauso viel Wert sind wie der Film ansich. Klare Kaufempfehlung für die wahrscheinlich beste Tupac Dokumentation vor der offiziellen, Resurrection.


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