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Künstler: Z-Ro
Album: The Life of Joseph W. McVey
Plattenfirma: Rap-A-Lot
Review geschrieben von Thaq
The Life of Joseph W. McVey
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Nach dem sich Z-Ro Ende der 90er/Anfang des neuen Jahrtausends einen Namen mit etlichen Soloalben und Mixtapes, nebst seinen Aktivitäten beim Guerilla Maab und der Screwed Up Click um DJ Screw, machte, sollte im Februar 2004 der nächste Schritt in seiner Karriere folgen. Ausgestattet mit einem Deal beim traditionsreichen Down South Label Rap-A-Lot, das ähnlich wie das Westküsten Pendant Death Row seine besten Zeiten hinter sich hat, im Unterschied zu Death Row aber niemals zu einer Anhäufung peinlicher Fehltritte und Misswirtschaft verkommen ist, waren für Z-Ro die Aussichten nicht schlecht seine Rapkarriere auf eine neue Stufe zu befördern. Denn trotz länger zurückliegender Gold- und Platinerfolge, verfügt Rap-A-Lot auch heute noch über ein relativ starkes Roster, das gut und gerne in der Lage ist einige gute Alben innerhalb eines Jahres zu veröffentlichen.
Keine allzu schlechten Voraussetzungen also für Z-Ro, sich über die renommierte Südstaatenplattenfirma vielleicht doch einem etwas größeren Publikum zu präsentieren und in den Fokus der Kritiker zu kommen.

Track 1: On My Grind  (1:39)
Produced by Leroy Williams

Z-Ro beginnt das Album mit einer Strophe über seine Methoden Geld zu verdienen. Ein düsterer Piano Akkord sorgt dabei für die musikalische Untermalung und Z-Ro deutet mit dem Chorus an, dass er auf diesem Album auch sehr mit dem Singen beschäftigt sein wird. Wenn es dann zu Strophe zwei geht, werden wir nach zwei Zeilen aus dem Song gescrewt. Nette Einleitung und ein cooler Übergang zum ersten vollwertigen Song. Nicht mehr und nicht weniger.

From mansions, to Hummers, rant a Bentley, I want it all
Like every other nigga that's 26 I wanna ball
That's why I get off my rump and I go and get it
So when my pockets lookin' low, time to pay the suburb a visit
~ Z-Ro

ohne Wertung


Track 2: Z-Ro  (3:07)
Produced by Mike Dean

Schneller, crunkbeeinflusster Beat von Mike Dean, der gerade danach schreit gescrewt zu werden (ohne jetzt auf die Bonus Tracks vorgreifen zu wollen)
. Z-Ro bringt altbewährte "Ich bin hart und böse, meine Stadt ist die brutalste auf der Welt" Lyrics, weiß
sie aber in ordentlichem Flow zu verpacken. Etwas unpassend ist allerdings seine kurze Gesangseinlage in der letzten Strophe, die statt gewünschter Abwechslung und Kontrast eher störend wirkt. Ansonsten ein solider Track.

I hate the world it's the kind of attitude I got
But I could justify reasons for any dude I shot
So I never be watchin' my back, Jehovah do it for me
I'm not a criminal, just tryin' to keep t-bone in my tummy
~ Z-Ro

6,5/10


Track 3: These Niggaz 
feat. Scarface (4:00)
Produced by Leroy Williams


Erstes Feature und mit Scarface dann gleich der erfolgreichste Rap-A-Lot Solokünstler aller Zeiten. Die verschiedenen, sehr eingängigen Gitarren geben dem Song einen Western/Mexiko Touch, der natürlich bei Rap-A-Lot ganz gut ins Südstaaten Klischee passt. Besonders auffällig werden bei diesem Song die unterschiedlichen Rapstile von Z-Ro und Scarface. Während Z-Ro ein Höllentempo vorlegt, geht 'Face seine Strophe ziemlich langsam an und wirkt so deplatziert. Man könnte sogar fast vermuten, dass die Scarface Strophe ein Leftover in den Rap-A-Lot Vaults und gar nicht für diesen Song eingeplant war - so offensichtlich ist der Styles Clash zwischen Z-Ro und Scarface hier. Auf "Balls and My Word" klappte die Combo deutlich besser, auch falls dort Z-Ro im Nachhinhein in den Scarface Song gemixt wurde. Eine weitere Auffälligkeit ist der Chorus, der sich sehr künstlich zusammengesetzt anhört, so aber immerhin zur Z-Ro's schnellen Raps passt.
Trotz der beschriebenen Schwächen bleibt der Song ein guter, dank Z-Ro.


Lookin' like jellyfish to me, about to get their back blown
Out of proportion, kickin' their doors in, tryin' to find 'em
But I'm above 'em and behind 'em, killin' em slow with perfect timing
Bitch I always know where you at, your baby mama's on your block
It really don't matter cause Ro and 'Face gon bring his hat
~ Z-Ro

7/10


Track 4: King of the Ghetto (4:32)
Produced by Mike Dean


Deans Beat hat etwas von einer Auftrittsmusik für einen
coolen Actionhelden in großen Hollywood Filmen. Z-Ro wird es wohl ähnlich empfunden haben und beginnt die Story für "King of the Ghetto" mit einer Vorstellungsstrophe für sich selbst; natürlich in der dritten Person vorgetragen. Nach dem selbst gesungenen Chorus wechselt Z-Ro dann in die Ich-Erzähler Perspektive und stellt dabei auch seinen Rapstil um, so dass der Erzählereffekt der Eröffnungsstrophe perfekt ist. Das Konzept hinter dem Song funktioniert also, da Z-Ro fähig ist verschiedene Perspektiven in einem Song zu erzählen. Etwas, was z.B. Biggie perfekt beherrschte und jemandem wie The Game noch fehlt.

Who that bumpin', who that beefin', hope you brought something to put your chief in
Interruptin' me while I'm reefer chiefin', I'm a gangsta not Urkel Steven
Cause I don't laugh and I don't play and always somethin' that I don't say
I don't give a motherfuck about your day, hoe get the fuck out of my way
 
~ Z-Ro

8,5/10


Track 5: II Many Niggaz  (4:16)
Produced by Solo

Z-Ro's Lyrics stehen hier in deutlichem Gegensatz zu Solos Beat. Während sich die Musik auf einem freundlich-melancholischem Level befindet, macht Z-Ro klar, dass er in seinem Leben immer auf sich allein gestellt ist und sich von niemandem daran hindern lässt, ausreichend Geld zu verdienen. Für einen Rap Song wäre die Musik/Lyrics Dissonanz jetzt noch nicht unbedingt tödlich, aber Solos Beat ist einfach zu wenig auf Z-Ro's Raps ausgelegt. Komplett ohne Bassline werden die wieder sehr ambitionierten Rapstrophen einfach nicht stilgemäß unterstützt und da nützt auch der sehr nette Effekt, dass Z-Ro während seinen Raps sein eigener Backgroundsänger ist, nicht viel. Der Song wirkt leider nur im Refrain wirklich komplett und dieses Manko ist ausschließlich dem Produzenten anzurechnen. 

The only company I need is weed
And since I'm nervous by nature, I'ma make you bleed indeed
I trust nothing, if I get a funny feeling I'm gon' be bustin'
plus if my blood rushin' it'll be more then a concussion
~ Z-Ro

5/10


Track 6: I Hate U Bitch 
(3:23)
Produced by Mike Dean


Z-Ro's Intro zu diesem Song, in dem er Mike Dean Props gibt und Werbung für dessen Website macht, stößt mir etwas sauer auf, da ich immer noch der Meinung bin, dass solche Shoutouts höchstens auf Mixtapes gehören und auf Alben nichts zu suchen haben. Der Rest des Songs passt allerdings wunderbar zusammen. Deans Beat ist schön entspannend, ohne dabei zu kitschig zu sein und bildet die perfekte Grundlage für Z-Ro's wunderschönen Gesang. In dem zweimal vorgetragenen Gesangsbridge und der Rapstrophe erzählt Z-Ro die Geschichte von einer mehr als nur verloren gegangenen Liebe, deren Erinnerung er trotzdem nicht missen möchte. Dass er dabei mehr singt als rappt, ist für mich ebenfalls kein Anlass zur negativen Kritik. Im Gegenteil, Z-Ro beweist hier, dass er fähig ist einen Song allein zu tragen, der bei so ziemlich jedem anderen Rapper "... feat. Nate Dogg" heißen würde.

Too many years I done paid the price
Why you gotta put all this, drama in my life
And day after day I'm on the grind for you
Living lavish drape you in karats what I'm tryin' to do
~ Z-Ro

8
/10


Track 7: Hey Lil' Mama (4:16)
Produced by Mike Dean

Deans Sound auf diesem Album spielt sich so langsam bei Westcoast Mellow Tracks ein, "Hey Lil' Mama" geht schon sehr in die Richtung eines Sommertracks mit netten Funkelementen (E-Gitarre) drin. Z-Ro beschränkt sich hier auf Standardplaya Zeug, wieder gemischt mit einem gesungenen Chorus. Zur Hälfte des Albums also keine Innovationen. Netter Track zum Nebenherlaufenlassen ohne allzu viel Substanz.


As soon as I got in my ride, 'fore I made it out the driveway
The twins hit my celly, said that they were coming my way
Double the pleasure double the fun, I can't miss that
A menage with the Asian persuasion, I had to hit that
~ Z-Ro

6/10


Track 8:
So Much (3:50)
Produced by Mike Dean

Auch wenn langsam die Übersättigung einzusetzen scheint, versorgt uns Dean mit einem weiteren sehr eingängigen Sommertrack, auf den vor allem Z-Ro's Gesang im Chorus passt. Passend zu der Atmosphäre beschäftigt sich Z-Ro in diesem Song zum Großteil mit nichts anderem als Mary Jane. Alles in allem wirkt der Song, mal großzügig über Z-Ro's starken Südstaaten-Akzent hinweg gesehen, wie ein typischer Westcoast Sommertrack und das ist für mich nichts Schlechtes.

I'm on pre-trial now and I can't smoke no weed
Cause if I catch a dirty I'm facin' T-I-M-E
My first time ever sober it's fuckin' with my brain
Got a nigga with an attitude I can't maintain
~ Z-Ro

7/10


Track 9: That'Z Who I Am (3:52)
Produced by Mr. Lee & Mike Dean


Wie der Titel schon nahelegt, ist "That'Z Who I Am" nach "Z-Ro" und "King of the Ghetto" schon der dritte Z-Ro Selbstfindungssong auf "The Life and Time Joseph W. McVey", was bei diesem Albentitel wohl auch naheliegend ist. Etwas enttäuschend ist allerdings, dass sich auf allen drei Songs nichts derart Persönliches wiederfindet, was dem Titel des Album gerecht werden würde. Viel mehr sind es Standard Gangstazeilen, die Z-Ro hier etwas bedächtiger und langsamer als in den vorangegangenen Songs bringt. In der letzten Strophe nimmt sich Ro auch noch Zeit für einen Diss gegen Michael Watts, der sich offensichtlich abfällig über den verstorbenen Z-Ro Buddy und Screwed Up Click Legende DJ Screw geäußert hat.  

Beef with me nigga and you can find out
How I murder niggaz with my lyrics, I ain't gotta pull my iron out
Take it how you wanna take it, I don't give a damn
Fuck them niggaz who say they down, one deep is who I am
~ Z-Ro

6,5/10


Track 10:
Everyday  feat. Trae of the Guerilla Maab (3:22)
Produced by Mr. Lee


Durchschnittlicher Beat von Mr. Lee und Z-Ro erzählt ein weiteres Mal die Geschichte von sich, wie er anfangs extrem arm war und mittlerweile als größtes Lebensziel das Geldverdienen ansieht. Einziger Unterschied zu den vorherigen Songs ist, dass Z-Ro dieses Mal Props an seine Freunde vergibt. Das Trae Feature bringt auch keine Abwechslung rein, da Trae nur den vierzeiligen Chorus singt und es für den Song keinen Unterschied gemacht hätte, wenn dies Z-Ro auch noch übernommen hätte. Auch wenn ich grundsätzlich spärliche Features auf Soloalben begrüße, hätte ich hier gerne eine Trae Strophe gehört.

I'm like a male nun with a rail gun
I'm so focused on my mail, son I need a bail bond
~
Z-Ro

5/10


Track 11:
Crooked Officer (3:34)
Produced by Mike Dean

Das Pianosample und Drumset sorgen für eine bedrohlich wirkende Stimmung und Ro bringt dementsprechend die Stories über korrupte Polizisten, die ihm und seinesgleichen grund- und rücksichtslos das Leben schwer machen. Leider gibt es in den drei Strophen keine zusammenhängende Story zu hören, die den Hörer wirklich fesseln kann. Vielmehr beschränkt sich Z-Ro darauf alte Klischees zu verbreiten und deshalb gibt es hier nichts zu hören, was man nicht schon in irgendwelchen B-Movie Gangsterfilmen gesehen hat. Dennoch funktioniert das Ganze als Song ziemlich gut und ich kann immerhin mal wieder ein klares Konzept hinter dem Song erkennen, was mir bei so einigen "The Life of Joseph W. McVey" Tracks bisher verwehrt blieb.

And that's a shame, a nigga can't ride nice
Without gettin' harassed and facin' 25 to life
I wish I could make a citizen's arrest
Lock the busters in the hole and blow the badges up off of they chest
~ Z-Ro

6,5/10


Track 12: Why?  feat. Tanya Herron (4:02)
Produced by Mike Dean

Natürlich muss auf jedem Album, für das sich Mike Dean zu einem Großteil verantwortlich zeigt, Tanya Herron mit am Start sein
. Ihr Beitrag für diesen Song ist mal wieder so durchschnittlich, dass man sie als Antonio Banderas der RnB Hooks für Rap Songs bezeichnen könnte. Der Vergleich hinkt aber ein wenig, da Banderas wenigstens als  08/15 Latinoschwuppe in diversen Filmen für Frauen attraktiv erscheinen kann, während Herrons Aussehen über ihr fehlendes Sangestalent nicht hinwegtäuschen kann. Deans Beat ist auch erschreckend nach dem Motto "Wie kann ich etwas produzieren, was möglichst tiefgängig wirkt, es aber nicht ist" zusammen geschustert und da kann Z-Ro dann auch nicht mehr allzu viel machen.

One deep, nobody's got my back
Motherfuckers just be hangin' around me because I rap
Trying to stab me in my back and if they could they would
That's why I pack my twin bitches 'cause I don't even feel safe in the hood
~ Z-Ro

4/10 


Track 13: Happy FeelingZ (3:43)
Produced by Bigg Tyme

Westerninspirierter Mellowbeat zum Ausklang des Albums und Z-Ro bringt wieder seine Loner Lyrics. Also nichts, was wir nicht schon von Z-Ro auf diesem Album gehört hätten, aber zum Glück wirkt das Gesamtprodukt hier deutlich harmonischer als z.B. auf "II Many Niggaz". Eine kleine Gesangseinlage erinnert stark an 2Pac's "Can U Get Away", ansonsten ist der Song ein guter Abschluss für das Album.

Lately, my look has taken a turn for the worst
I used to ride in luxery, now I'm headin' for the hearse
 ~ Z-Ro

6,5/10


Und jetzt gibt es da noch zwei "chopped and screwed" Bonus Tracks, die DJ Screw gewidmet sind.


Bonus Track 1: Z-Ro (Screwed) (5:35)

Nach einem gesprochenen Tributintro für DJ Screw und Shouts an alle möglichen Leute und Staaten setzt dann der gescrewte Song ein. Wer keine Erfahrungen mit "Chopped & Screwed" Sachen hat, wird an einigen Stellen vielleicht meinen, dass sein CD Player springt, aber dieser Effekt ist nun mal das Choppen, also gezielte Zerstückeln einzelner Songelemente. In diesem Fall kommen die Handclaps gechopped sehr genial. Generell muss man wohl sagen, dass man mit Chopped & Screwed Sachen entweder was anfangen kann, oder sie einfach hasst. Mir persönlich gefällt "Z-Ro (Screwed)" deutlich besser als das Original, auch wenn die Chopped & Screwed Effekte nur komplett wirken, wenn man nicht mehr ganz nüchtern ist.

8/10


Bonus Track 2: II Many Niggaz (Screwed) (5:13)

Vorteil dieser Version ist, dass man die Bassline nicht ganz so wie im Original vermisst, weil die Chopped & Screwed Effekte ziemlich viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dennoch gefällt mir der Song bei weitem nicht so gut wie der erste Bonustrack und ich würde ohne die beiden "II Many Niggaz" Versionen nur wenig vermissen auf diesem Album.

5,5/10


"The Life of Joseph W. McVey" ist mit Sicherheit ein solides Album
. Z-Ro und Rap-A-Lot haben es gewusst zu vermeiden, dass man zu viele Songs auf ein Album klatscht und dabei nicht weiß, in welche Richtung das Album gehen soll. Hier dominieren die Mellowbeats, die perfekt sind um etwas zu rauchen oder einfach nur zu relaxen. Deswegen bin ich mir nicht sicher, ob langjährige Verfolger Z-Ro's Karriere mit seinem Rap-A-Lot Debüt wirklich viel anfangen können. Wer allerdings auf der Suche nach einem Album ist, dass nette, radioverträgliche Beats enthält und von einem Rapper, der Rappen und Singen kann, stammt, für den ist "The Life of Joseph W. McVey" mindestens ein Probehören wert.

Gesamtwertung: 3/5


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