Das erste international veröffentlichte Outlawz Album (Still I Rise ausgenommen) kam Ende 2001 auf den Markt - also gut ein Jahr nach dem Ghetto Gold Outlawz Album "Ride Wit Us Or Collide Wit Us".
Im inneren der CD Hülle ist ein älteres Bild zu finden unter dem "R.I.P. Makaveli Kadafi Big Stretch" steht. Stretch bekommt also zum ersten Mal Shoutouts von den Outlawz, die er ohne jeden Zweifel verdient hat. Bei den allgemeinen Thanx ist auch noch ein Rest In Peace Aaliyah zu finden.
Nun aber zum Hauptteil, dem Track by Track Review:

Track 1: Intro

Im Intro hört man ein paar Buschtrommeln und Leute "outlawz bumba ye" (kein Gewähr auf Rechtschreibung, diese Sprache beherrsche ich nun wirklich nicht) skandieren. Mich erinnert dieses Szenario an Ali, der vor dem legendären Rumble In The Jungle Kampf während einem PR Training im Ring umherlief und die Leute "Ali bumba ye" riefen ließ, was soviel heißt wie "Ali töte ihn".
Das Intro ist nur 26 Sekunden lang

ohne Wertung


Track 2: Rize  feat. Big Syke
Produced by Reefologist Da Streetcriminologist

Edi eröffnet den Song und er beweist in diesem Song, dass er noch ähnlich tight wie zu Pacs Zeiten rappen kann. Napoleon kommt tight wie (fast) immer, genauso wie Noble. Kastro bringt den Chorus und beendet den Song damit. Big Syke aka Moozaliny rappt auf Rize weit über seinem durchschnittlichen Niveau. Man kann förmlich spüren, dass er mindestens ein ganzes Level besser ist, wenn er mit seinen alten Weggefährten zusammenarbeitet.
Starker Opener.

Still rizin for my nigga Stretch, keep a tech
My paper stay risin whether cash or check ~ Big Syke
 
10/10


Track 3: This is the Life
Produced by Muhammad "Madball" Bell

Nach dem vielversprechenden Anfang die ultimative Enttäuschung. Der Song klingt absolut amateurhaft gemixt, die Stimmen sind schrecklich ausbalanciert und alle Rapstrophen gehen so mehr oder weniger unter. Der Beat hält euch hier sicherlich auch nicht fest und das einzige, was man normale Soundqualität hat ist Edis Chorus... Na ja, bleibt noch zu erwähnen, dass Napoleon eine unglaublich schlechte erste Strophe rappt.
Keine Ahnung, wie das Teil auf das Album gelangen konnte, aber schlechter geht's eigentlich nicht mehr.

They call me holy one kenobi the streetz done control me nigga
But you motherfuckas owe me nigga ~ Noble

1,5/10


Track 4: Ghetto Gutta  feat. EDI and Kastro
Produced by Shorty B.

Featuring in diesem Falle bedeutet, dass es ein Song von ausschließlich EDI & Kastro und somit ein vorgeschmack auf das kommende Blood Brothers Album der beiden Outlawz ist.
EDI scheint wirklich auf Novakane befreiter zu wirken, wenn er sich ausschließlich auf das Rappen konzentrieren kann und anderen Producern die Beats überlässt. Die Kombination EDI und Kastro mit den unterschiedlichen Styles und Stimmen beider ist sicherlich glücklich gewählt, Kastro beweist sich einmal mehr als sehr guter Hooker und der Song mach Lust auf mehr Blood Brothers.

The prophercy for young thugs is born to lose
Walk in my shoes, if you can you'sa man
Two hands on your balls, these squares can't understand ~ Kastro

8/10


Track 5: Our Life
Produced by Poli Paul

Die Outlawz beleuchten hier ihre Werdegang seit ihrer Hochzeit 1996 genauer und halten fest, dass man immer positiv denken soll und es immer irgendwie weitergehen muss. Die Leadgitarre tritt bei dem Beat für meinen Geschmack etwas zu weit in den Vordergrund, so dass das Hauptaugenmerk nicht genug auf den eigentlichen Trumpf des Songs, den Lyrics, fällt. Dies macht den Song leider nicht zu dem sehr guten, der er leicht hätte sein können.

In 96 we was on top of the world
Videos, movies, money, jewels and girls
Roll Royces, Hummers, Jags and all that
Hard to believe one night in Vegas changed all that ~ EDI

6,5/10


Track 6: Y'all Can't Do
Produced by LT

Die Outlawz zeigen auf, was sie den anderen Gruppen voraus haben. Der Beat erinnert etwas an die harten Beats vom Vorgängeralbum und besitzt nicht wirklich viel Melodie, was aber kein Problem ist. Eine Sängerin und Noble übernehmen den Chorus, der sich gut ins Gesamtgefüge einreiht, wärhend Kastro seine Strophe genial eröffnet und somit beweist, dass er sich von Album zu Album verbessern kann.

Outlaw Outlaw, 'member that?
Tradin' War Stories, When We Ride 'member that?
Hail Mary, who the fuck made that?
Who the only squad alive that can bring 'Pac back? ~ Kastro

7/10


Track 7: Interlude 1

Halbminütiges Intro, welches mich an die alten N.W.A. Kultintros erinnert. Man bekommt mitgeteilt, was passieren kann, wenn man Novakane bangt (Streit mit den Nachbarn etc.).

ohne Wertung


Track 8: Red Bull & Vodka
Produced by LT

Zu 100% Party Track und somit bei Leibe nicht die Art von Song, die ich von Outlawz hören will. Der Beat geht auf jeden Fall klar und ist auch predistiniert für eine Party, aber die Outlawz - allen voran Edi - haben doch beschränkte Partyfähigkeiten. Inhaltlich ist der Song sowieso Murks, nur der Beat und Noble retten den Song vorm riesigen Feld des Durchschnitts.

I'ma, Straight player, type to hate a hater
Type to kick back if the shack blow evader
Type to bump your hoe then I'll let her keep hoin' ~ EDI

6/10


Track 9: 2nd Hand Smoke
Produced by Joey Glasses

Ruhiger, langsamer, nachdenklicher Beat. Der Rauch wird von den Outlawz als Metapher für zerstörte Leben mit aussichtsloser Perspektive benutzt und der Song handelt keineswegs von der Tabakindustrie, wie in einem offiziellen Review zu lesen war. Kastro Raps sind sehr deep und er bringt den Chorus einfach nur genial rüber. Einer der besten Songs des Albums.

And it might not be in your favour
And now your worst enemy becomes you neighbor 
And that's life, anything happens twice
Breathin' second hand smoke from my ancestors' pipe ~ Noble

8,5/10


Track 10: Interlude 2

Telefonsexskit - nicht witzig, nicht interessant und relativ lang(weilig).

ohne Wertung


Track 11: Box Spring Boogie  feat. Young Noble
Produced by Quimmy Quim

Solo von Young Noble, der von Edi im Chorus unterstützt wird. Wie immer sind Quims Beats perfekt für Noble und wie immer kann Noble einiges damit anfangen. Wieder kommt der Inhalt extrem kurz, denn Noble rappt ausschließlich über Bitches und teilt uns auch Sachen mit, die wir nicht unbedingt wisssen wollten (Quimmy Quim mag es auf Bitches zu urinieren... nur ein Beispiel). 
Ordentlicher Song, auch wenn es vielleicht etwas besser gewesen wäre das Album mit etwas mehr Inhalt zu versorgen.

She ain't know I had plans, so I'm beatin it up
Anything you got for me girl I'm eatin it up
Talkin 'bout how she gon' work that shit
I need the legs behind her head to insert this dick ~ Noble

7/10


Track 12: History  feat. Seal
Produced by Reefologist Da Streetcriminologist

Wieder beleuchten die Outlawz ihre Vergangenheit. Noble bringt den Chorus und auch eine gute erste Strophe. Edi hat stellenweise ein paar Timingprobleme, Napoleons Strophe lässt stark zu wünschen übrig und Kastro tut sein Bestens um die Defizite wieder auszugleichen. Dem Beat fehlt jede Aggressivität, Seal singt den Chorus zumindest laut und Napoleon legt noch einige Worte drunter, die schwer auszumachen sind. Beat und Seal gehören meiner Meinung nach beide nicht auf ein Outlawz Album. 

We come from soldiers like 'Pac, Malcom, Marren and Marvin
Crossed seas on a slave ship bleedin and starvin
I'm the son of a ex fiend, child of a lost father
Adopted by the streetz, and ain't nobody bother ~ Noble

4/10


Track 13: So many Storiez  feat. Kaillion aka Hellraza
Produced by Floss P.

Krasser Kontrast zum vorherigen Song: tighter Beat, cool gesungener Chorus und ein Napoleon,  der eine richtig gute Eröffnungsstrophe rappt. Auch besonders hervorheben möchte ich hier Kastro, der vielleicht hier seinen besten Part auf dem Album hat. Die 'lawz erzählen über Geschichten von den Straßen - kurz gesagt: classic outlaw shit!

I know niggas that was kings that turned into fiends
The nigga lost anything, jewels and dreams, we loosin teens
The murder rate higher than ever
Niggaz need more than weed, gettin' higher than ever ~ Noble

9/10


Track 14: World Wide Remix  feat. 2Pac & T-Low from Next
Produced by Felli Fell

Urlaubsstimmung soll hier verbreitet werden und wie so oft auf Novakane passt das einfach nicht zu den Outlawz. Bosko bringt eine ordentliche Talk Box, T-Low sing einen netten Hook und auch der Beat an sich ist nicht schlecht, dennoch ist der Song einfach kein Outlawz Style und wirkt aufgesetzt. Gerechterweise ist diese Leadsingle trotz 2Pac Feature auch böse gefloppt - die 'lawz sollen sich auf das konzentrieren, was sie können und was sie sind.
Die Until The End of Time Version ist übrigens logischerweise sehr viel stärker.

Known for doin' skandalous deeds, no handlin' me
And naw it ain't the drugs, it's the straight thug nigga in me
I swoop down and cause havok
My rappin' delivery is automatic lettin' niggaz have it ~ 2Pac

5/10


Track 15: Die If U Wanna  feat. Napolean
Produced by Mike Dean

Deans Beat ist schön dezent und legt alle Konzentration auf die Lyrics, die hier zwar nicht über den typischen G-Shit hinausgehen, aber dennoch besser kommen als so manch anderer Napoleon Auftritt auf dem Album. Insgesamt auf dem Level des Noble Solos. 

Turnin me out nigga, I turn the streetz out
With this underground thug shit that killaz come out ~ Napolean

7/10


Track 16: Interlude 3

Letztes und einzig sinnvolles Intro. Man hört ein paar Leute über die Outlawz lästern und als diese dann auftauchen, werden sie ihn höchsten Tönen gelobt. Wieder verschwunden, geht das Schlechtmachen natürlich weiter.

ohne Wertung


Track 17: Loyalty  feat. Ed Bone & Kamikaze
Produced by Mack

Westcoast Beat, bester Solo Chorus der 'lawz aller Zeiten, die Outlaw Recordz Member Ed Bone & Kamikaze, die sich dem Niveau der Outlawz perfekt anpassen, eventuell Kastros realste Strophe aller Zeiten.
Ich denke, dass es sehr offensichtlich ist, dass der Song, oder zumindest ein nicht gerade kleiner Teil, an Fatal gerichtet ist. Besonders in Kastros Strophe kann man die Emotionen spüren wie nur nich selten heutzutage. Kastro hat es schon treffend formuliert "we was supposed to be a fam" und eine Familie disst sich nicht untereinander!

Damn, we were supposed to be a fam, we had plans
Now I claim to understand you
I guess life is a gamble ~ Kastro

10/10

"Ride Wit Us Or Collide Wit Us" war vielen Leuten zu hart. Mit "Novakane" wollten die Outlawz wohl komplett auf die andere Schiene wechseln und haben ein Album mit (zu) vielen Partysongs aufgenommen, welches sich stellenweise anhört wie ein schlechter Witz. Tut mir leid, aber das war wirklich nicht viel - Rize, 2nd Hand Smoke, Loyalty und So Many Stories hätte man auf einem guten Outlawz Album finden können, Ghetto Gutta wäre ein Kandidat für Blood Brothers gewesen und den Rest kann man mehr oder minder vergessen.
Gesamtwertung: 2,5/5