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Künstler: Nutt-So Album: The Movie Plattenfirma: Outlaw Recordz Review geschrieben von Thaq
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Bay Area Veteran Nutt-So bekam von den Outlawz die Gelegenheit endlich mal ein Album außerhalb der Bay Area zu veröffentlichen (na ja, zumindest so, dass man es per Internet kaufen kann...) und beide Parteien einigten sich auf einen 1-Album-Deal. Ob Die Zusammenarbeit weiterbesteht oder nicht weiß momentan anscheinend niemand so genau, aber lasst uns erstmal sehen, ob es für Outlaw Recordz überhaupt förderlich ist Nutt-So im Roster zu haben. Das Cover ist wieder sehr gelungen, der Inhalt des Booklets wieder das genaue Gegenteil. Dazu gesellt sich ein Upfuckt, der zuerst größer erscheint als er wirklich ist. Auf dem Backcover sind 18 Tracks zu finden, wenn man die CD einlegt erscheinen aber nur 16. "The Hit" und "The Finish" sind auf den ersten Blick nicht auf der CD. Allerdings sind diese beiden Tracks lediglich Skits, die am Anfang von den Nachfolgesongs gestellt wurden, also trotzdem auf dem Album enthalten sind.
Track 1:
We At War
Produced by Sean T
Productions
Der Beginn des Album ist - naja - laut. Sehr laut sogar. Ein paar Schüsse,
Granateneinschlag... ja, wir sind im Krieg!
Die Kriegssounds sind wirklich gut gemacht und Nutt-So beginnt zu rappen sobald sie
verstummen und der eigentliche Beat in den Vordergrund tritt. Nichts
wirkliches Außergewöhnliches bekommt man hier geboten, aber ein solides
Eröffnungswerk liegt auf jeden Fall vor. Kriegstöne mit den Schreien
sterbender Soldaten verstärken die Atmosphäre noch mal sehr stark,
während Nutt-So gewöhnliche "the war is on, fuck
peace" Lyrics mit mehr Licht als Schatten rappt.
On the mission to seek and destroy
Hittin' niggaz with toys
7/10
Track 2: Decapitation
Produced by B. Bumble
Nutt-So kommt aggressiv und führt die Lyrics aus dem Vorgängersong ohne Gnade
weiter. Es ist beim hören dieser Lyrics irgendwie schwer zu glauben, dass Nutt-So ein
(MC) Hammer Buddy war/ist und sogar durch Hammer Tupac und die Outlawz kennengelernt
hat...
Nutty rappt hier um einiges schneller als im Opener und kommt gleichzeitig
viel besser. Die Lyrics sind immer noch genauso gewaltverherrlichend und der
Beat kann wirklich überzeugen. Mit knapp 3 1/2 Minuten ist der Song auch nicht
zu lange. So kann es ruhig weitergehen.
Split ya bitch ass like you got here with a bomb
And when I catch your ass slippin, welcome to Vietnam
8/10
Track 3: Preparation For
Death feat. B.Dub from
The Mob CIN
Produced by Legacy Studios
Ohne Pause geht es weiter. Der Beat hier ist weniger hart, aber nicht
unbedingt schwächer als der vorherige. B.Dub beginnt und kommt lange nicht so cool
wie Nutt-So.
Nutt' macht mal wieder keinen Hehl aus seiner vielleicht doch etwas ungesunden
Einstellung (siehe Quote unten).
Nigga, I got a fetish to keep niggaz bleedin
Randomly bustin at motherfuckers, fuck a reason
7,5/10
Track 4:
The Movie feat.
Naomi Bull
Produced by Legacy Studios
Erster feiner Mellowbeat, schöner Gesang von Naomi Bull, wirklich schön.
Nutt-So richtet sich an die jüngere Generation und gibt ihnen Ratschläge, wie
sie ihre Zukunft gestalten sollen (Schule beenden etc.). Dieser Song zeigt
die andere Seite Nutt-So's im extremen Kontrast zu den vorangegangenen Songs und
lässt ihn in einem sehr positiven Licht erscheinen. Erinnert mich
irgendwie an Things R Changing, obwohl es natürlich nicht mit dem Klassiker
mithalten kann, trotzdem ist The Movie ein sehr guter Song. Die Stories, die Nutty noch
bringt, sind ebenfalls sehr hörenswert.
Don't do what I did, cuz I'll promise you gon' regret it
Later stressin' as a slave in the penintentiary secure gate
9/10
Track 5:
The Case Of A Geto Child feat.
Keisha Cole
Produced by B.Bumble
Wieder wird der Chorus gesungen (u.a. auch mit erstaunlicher Ähnlichkeit zu
Little Ghetto Boy), aber dieses Mal höchstens auf durchschnittlichem Niveau. Der Beat
ist wieder ok und Nutts' flowt richtig gut
Der Song ist allen Kindern im Ghetto gewidmet und handelt folglich auch von
ihnen. Nutt' beschreibt einige Hoodszenen, die immer wieder erschrenkend und
ziemlich unvorstellbar für hier ansässige Leute wirken...
Musikalisch ein leichter Rückschritt (Hook), inhaltlich immer noch genauso
interessant.
Fool please, we livin in the weak of this world
Do you know the feeling losin' your baby girl?
7/10
Track 6:
Been Doint It feat. Money Bagz from
The Mob CIN &
Pound from Street Thugz
Produced by P.Dubiuos
Ich hab keine Ahnung an was mich der Beat erinnert, aber er ist tight as fuck.
Zu der genialen Grundmelodie gesellt sich noch ein überharter Bass. Die
ruhigeren Raps von allen Beteiligen passen perfekt. Nutt-So kommt von den drei
MCs wieder ziemlich deutlich am Besten, was nicht heißt, dass Money Bagz und
Pound nicht rappen können. Nutt-So erzählt seine Vergangenheit im Ghetto und
seinen Werdegang bis heute. Einfach alles rult, Lyrics, Präsentation und Flow.
Auch der Hook weiß zu gefallen.
A world wide shot caller, I been a baller
9/10
Track 7:
Welcome To Oakland feat. Immortal
Hustla
Produced by P.Dubiuos
Kleines Intro mit einer Reporterin, die von zwei Mordfällen berichtet, die
bisher noch ungeklärt sind. Ihr könnt euch sicherlich denken, dass Herr
Nutt-So hinter der ganzen Sache steckt. So heißt also das Oakland Original
Gäste in seiner Stadt willkommen... naja, wer's heftig mag findet vielleicht
Gefallen daran. Immortal Hustla gefällt mir bisher von den Gastauftritten am Besten. Die Lyrics bleiben gewohnt gewaltsam und G-typisch.
Kein Übersong, aber wieder deutlich im Bereich "gut".
I keep weapons cuz I'ma marksman
And I... murder niggaz before the dark end
7.5/10
Track 8: When
It Rain
Produced by P.Dubiuos
Der erste Skit "The Hit" kommt vor "When It Rains". Ein
Militär Typ erzählt Stories über die AK-47, die Waffe die von ihren
Feinden benutzt wird. Er gibt zum Besten, dass die AK in Matsch, Sand und
sonstwo funktioniert etc. Nach gut 40 Sekunden beginnt dann When It Rain.
Wieder bekommt man einige Maschinengewehre zu hören im Beat, der ein weiteres
Mal richtig gut ist und der Hook gesellt sich ohne groß rumzuzicken zu ihm. Nutt-So rappt wieder
darüber Gehirne mit einem Assault Rifle zu teilen und so weiter. Stellenweise wirklich
nichts für schwache Gemüter und Mägen. Vielleicht hat er doch ein kleines
Waffenproblem... wer weiß. Auf jeden Fall bin ich nicht unbedingt scharf drauf
Nutt-So zu begegnen wenn dieser schlecht gelaunt ist.
We ain't leavin nuttin but women to be the paulbearer
8/10
Track 9: Last Breath
Produced by Heat Rocks
Nutt-So will wieder einmal ein paar Leute blutig schlagen, erschießen und was
weiß ich wie sonst noch umbringen. Auch nicht schlecht ist, dass er nicht nut
töten, sondern auch noch quälen will. Wenn man sich die Lyrics bildlich
vorstellt kommt es zu interessanten Situationen, z.B. wie Nutt-So seine Faust
durch eines seiner Opfer steckt, welches er vorher erschossen hat. Wer berühmt werden will, kann sich auch bei
Nutt-So melden - er verpasst einem dann eine Kugel in den Kopf und so sollte man
es dann auch endlich mal in die Nachrichten schaffen. Ist er nicht ein soziales
Kerlchen, dieser lustige Zeitgenosse aus Oakland?
Irgendwie übertreibt Nutty an einigen Stellen doch etwas... z.B. als er sagt,
dass er "deine" Tochter im Wohnzimmer sitzen hat und sie Nickleodeon
schaut... und wenn er nicht bekommt was er will (sein Geld) wird sie eben ein
bißchen gewürgt.
Der Beat rult übrigens wieder und wird auch nach 5 Minuten nicht langweilig.
Ich bin wirklich beeindruckt.
And all I wanna see is blood shared, nuttin less
Fuck your vest, I'm aimin at your neck till I see flesh
8,5/10
Track 10:
The Devil's Advocate
Produced by P.Dubiuos
Also jetzt bin ich endgültig begeistert und gleichzeitig geschockt. Nutt-So
überzeugt mich mich den Lyrics, dem Flow, dem Chorus, der Art wie er den Teufel
darstellt und der absolut genialen Story. Der Beat ist ebenfalls perfekt für
den Song, das diabolische Lachen Anfang von Verse zwei ist überzeugend, Nutt-So
bringt die paranoide, verzweifelte und deswegen aggressive Rolle perfekt rüber.
Um nicht zuviel zu verraten... es geht in dem Song um Visionen, die Nutt-So hat.
Es erscheinen ihm Dämonen und natürlich nimmt ihm das keiner ab, was zur Folge
hat, dass er langsam aber sicher durchdreht.
Paranoid, havin visions and spirits killin me
And I'm talkin to my people, but ain't nobody feelin' me
What they tellin me: the weed is fuckin with my mind
But it can't be cuz I ain't smoked weed since 99
10/10
Track 11: Runnin Out Of Time
Produced by P.Dubiuos
Wieder ein äußerst gelungenes Intro (wahrscheinlich aus irgendeinem
Film heraus genommen) und sofort ist klar, dass Nutt-So "The Devil's
Advocate" weiterführen will. Das Thema ist im Großen und Ganzen dasselbe.
Die leicht veränderte Stimme Nutt-Sos passt, der Beat ist eigentlich gut bis auf
eine riesige Ausnahme... bei Minute 1 ertönt zum ersten Mal ein unglaublich
störender Ton, der mich immer zur Fernbedienung greifen lässt. Dasselbe
Geräusch (Beatelement kann man es eigentlich nicht nennen, ich bin mir noch
nicht mal sicher, ob es ein Upfuck ist oder wirklich absichtlich eingesetzt
wurde) kommt eine Minute später nochmal und bleibt schrecklich lange, so dass
es für riesige Abzüge sorgt und den Song, für mich zumindest, unhörbar
macht.
The number of the beast is not 666
Often in dreams numbers appear upside down and backwards... so 666 becomes 999
like 1999 - the year of his return
1/10
Track 12:
In Time Of Starvation
feat. Jay-R
Produced by Loyld Rich
Wir bewegen und wieder auf ein halbwegs normales Level. Keine Stories mehr
über Teufel und Dämonen, sondern wieder Szenen aus dem Hoodleben. Jay-R singt den
Hook und macht dies nicht wirklich schlecht. Der Beat ist ebenfalls wieder
deutlich netter, was auch wirklich an der Zeit war, um das Album nicht zu einem
Werk des Teufels verkommen zu lassen. Zum Glück wird Gott hier mal wieder
gepriesen. Nutt-So's Seele ist anscheinend doch noch nicht verloren.
I never seen an angel, but I wonder how they look like
Cuz need one to adopt me from this enderseeding crooked life
7/10
Track 13: World Wide
Drama feat. Askari X
Produced by Sean T
Productions
Nutt-So erwähnt Bill Clinton, der nicht auf unschuldige im Gefängnis achtete.
Dies deutet allerdings nicht auf das Alter des Tracks hin. Nicht nur, dass Bush
das "fuck the president" viel eher verdient hat als Clinton, nein
Askari X rappt auch über Bin Laden und Bush, was wohl keinen Zweifel mehr daran
lässt, wer mit dem Chorus gemeint ist. Nicht uninteressant zu sehen, dass
Nutt-So im Gegensatz zu wohl 99% der Amerikaner auch im Kriegsfall nicht hinter
Bush steht. Askari X kommt für mich besser als Nutt-So und schneidet auch nicht
unbrisante Themen an. Er sagt, dass die Regierung Bin Laden zu unrecht
anschuldigt... irgendwie, na ja, jedem seine Meinung.
Inhaltlich sehr interessant, musikalisch wieder solide und mit unter drei
Minuten doch recht kurz.
If you black and you're a kamikaze warrior
The government gon' try to set you up, like they did Bin Laden
Talkin' bout he bombed Manhatten
But they don't never tell us what really happend
~ Askari X
7/10
Track 14:
Young G To An O'G
feat. Immortal Hustla
Produced by Sean
T Productions
Irgendwann musste es ja mal soweit sein. Der erste Beat auf dem Album, den ich
wirklich überhaupt nicht mal (wenn man mal von dem Upfuckt, für mich ist es
einer, bei Runnin Out of Time absieht). Die hohen Tönen nerven unglaublich und
nehmen sofort jeden eventuell aufkommenden Spaß an dem Song. Wirklich schade,
denn ich würde die Lyrics und Raps wirklich gerne über einen anderen Beat
hören.
Stuck in dreams, livin in poverty
So my graduation day was the day I dropped out and turned to robbery
3/10
Track 15:
Ride And Smoke feat.
Lil-Big, Keak Da Sneak & Naomi Bull
Produced by Sean T
Productions
Ride & Smoke... klingt mal nach einem Song ohne Satan und im Raum verteilte Gehirne.
Der Beat ist um Längen besser als der von Young G to an O'G, nur Nutt-So hält
es einfach nicht aus einen Song zu schreiben ohne jemanden umzulegen. Wer
also auf laid back/bitches Lyrics gehofft hat und was zum Entspannen sucht ist
hier falsch. Ok, er versucht es wirklich und rappt auch über das Rauchen und
Bitches, aber irgendwie juckt ihm anscheinend wieder der Zeigefinger... can you
blame him?
Lil-Big beginnt erst richtig mit dem eigentlichen Thema und rappt übers
Rauchen und jaaaaaa, er bringt auch die Bitches ins Spiel. Naomis Gesang rult
wieder, ich hoffe, dass ich noch einiges von der Frau zu hören bekomme. Sie hat's auf jeden Fall drauf. Keaks Style ist ziemlich einzigartig, wobei ihm auch
seine markante Stimme zu Gute kommt. Klingt irgendwie wie ein kleiner, gemeiner
Kobold.
We still ridin on tilt with the stupid noc
Pumpin 'PAC screamin' out MUTHAFUCK the cops ~ Lil-Big
8/10
Track 16:
A Price To Die For
Produced by Khaliq R. Sadam
Extrem geniales Intro ("The Finish"), in dem ein Mann G-Stories
erzählt über einen bedrohlichen Hintergrundton, der mich irgendwie an Resident
Evil Games erinnert. Über 2 1/2 Minuten dauert das Intro, was einen wohl doch
stören kann, wenn man nur den Song hören will.
Sehr stimmungsvoll und sinnvoll gewählt als Outro Song. Genialer Chorus,
schöner Krähensound zum Ende und dazwischen gute Raps von Nutt-So. Generell
lässt sich Nutty nicht lumpen, was die Production des Albums anbelangt, da
macht auch dieser Song keine Ausnahme. Insgesamt einer der besten Songs auf dem
Album. Natürlich schießt Nutt-So wieder wild um sich.
Niggaz get dumped on cuz I don't panic
I blaze niggaz with my cannon and sink motherfuckers like the Titanic
9,5/10
Nutt-So überrascht und überzeugt mit seinem zweiten Album (sein erstes Album
"The Betrayal" erschien nur in der Bay Area) Movie. Ich
hatte Nutt-So vorher in so gut wie allen Kategorien schwächer eingestuft. Flow
und Lyrics überzeugen fast immer und die Stories sind mehr als hörenswert. Die
Production wirkt zudem um einiges ausgereifter als es schon bei so einigen
anderen Outlaw Recordz Alben der Fall war. Auffällig ist noch, dass
"Movie" das erste Outlaw Recordz Album ist, dass keinen einzigen
Outlaw featured. Nutt-So sieht nicht nur so aus als wäre er bereit für den
Krieg, nein, seine Lyrics sprechen die gleiche Sprache und manchmal beschreibt
er erschreckend genau, was er mit Leuten macht, die nicht gerade auf seiner
Buddylist stehen. Für mich ist "Movie" die Überraschung des Jahres
bis zu diesem Zeitpunkt. Gesamtwertung von
4/5
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