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Künstler: Fatal Album: Plattenfirma: Relativity Review geschrieben von Thaq
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1998 lange nicht mehr an der Westküste, sondern wieder in Jerzey zu Hause machte sich der Original Outlaw Hussein Fatal daran ein Solo Album auf den Markt zu bringen. Noch deutlich mit der Erinnerung in den Köpfen von Millionen von Fans zwei Jahre vorher mit Tupac das Rap-Biz absolut beherrscht zu haben konnte und musste man einiges von dem zweitältesten Outlaw nach Makaveli und mit Sicherheit einem der talentiertesten Gruppenmitglieder (zusammen mit Kadafi) erwarten. Das Album fand sogar seinen Weg nach Europa und Deutschland, was damals vielleicht weniger verwunderlich war als heute.
Track 1: Intro
Produced by Courtney Burgess
Simulierter Herzschlag, ein "The Outlawz" und ein verzerrtes "Hussein Fatal",
welches später in seiner Originalform noch einige Male zum besten gegeben wird.
Kein geringerer als Tupac Shakur ist hier vertreten. Zwar nur mit diesen zwei
Worten, die gleichbedeutend mit dem Namen des Hauptakteurs dieser CD sind, aber
immerhin. Mit zunehmender Dauer des Intros kommt immer mehr Bewegung hinein.
Zuerst nur ein paar Cuts, die dann durch einen unglaublich coolen Beat und den
immer wiederkehrenden Aussprüchen "Hussein Fatal", "Outlawz", "I can't be
touched" und "Nasty new street" erweitert werden. Dies geht einige Zeit so, dann
folgt eine Explosion und Schüsse. Wieder der Herzschlag. Der Beat setzt ein
weiteres Mal ein und Fatal beginnt zu rappen. Er wirkt ein wenig mitgenommen,
bzw. high oder/und besoffen. Die Lyrics sind auf jeden Fall alles andere als
schlecht und man kann auch nicht von der Hand weisen, dass die Raps schon in
Etwa zu dem laid-back Beat passen, also war es vielleicht nicht die schlechteste
Entscheidung das Studio nicht sober zu betreten. Inhaltlich gesehen wird Fatal
einem Intro würdig, er bereitet uns mit diesem einen Verse auf G Angelegenheiten
vor, die uns in den folgenden ca. 40 Minuten beschäftigen werden.
Der Track bringt es auf eine Spielzeit von 3 1/2 Minuten, was nicht gerade kurz
für ein Intro ist. Dies und die Tatsache, dass Fatal noch eine komplette Rap
Strophe kickt bringt mich dazu dem Track eine Wertung zu geben und ihn zu einem
vollwertigen Song zu erheben. Gleichzeitig ist er eines der coolsten Intros für
eine Solo CD, nicht das beste, aber eines der coolsten.
Confucious, run deep from Jerz
Right off clue shit
Makaveli shit still bangin'
Y'all shoulda knew this ~
Fatal
7/10
Track 2: M.O.B.
feat.
Freddie Foxxx
Produced by D'Anthony Johnson
M.O.B. - trotz komplett roter CD und einigen nahezu flächendeckend roten Seiten
im Booklet sagen Fatal Dogg und Freddie Foxxx uns hier, dass M.O.B. auch in
diesem Fall für 'Money Over Bitches' steht. Fatal macht also nichts anderes als
das weiterzuführen, was er von Tupac mit auf den Weg bekommen hat.
Um hier die Zeit zu sparen, die ich beim Intro investiert habe will ich mich
kurz halten: Freddie Foxxx rult ohne lyrisch auf besonders hohem Level zu rappen.
Der Beat ist extrem cool, Fatal kommt ebenfalls gut. Foxxx übernimmt die erste
und dritte Strophe, sowie den Chorus. Um so verwunderlicher ist, dass er nicht
unter den Features im Booklet aufgeführt wird bei einer derart großen Rolle.
Obwohl der Titel eigentlich anderes verspricht handeln die Lyrics weniger, um
nicht zu sagen gar nicht, von Bitches, sondern viel mehr von Fakes, Waffen und
natürlich der Gefahr, die durch Fatal und Foxxx ausgeht.
All that job-ownin' shit, fuck you ,I ain't wit'em
Cuz, when I say jump, niggaz say 'how high?'
Or I stabb you in ya fuckin' eye ~ Freddie Foxxx
8/10
Track 3: Everyday
feat.
Antoinette Roberson
Produced by Delite
Lead- und vielleicht auch einzige Single des Albums. Für Everyday gab es sogar
ein Video, welches übrigens sehr schön gestaltet wurde mit Bildern von Tupac
etc., und das nicht zu unrecht. Der Beat ist perfekt - schön melodisch, nicht zu
hart und dennoch weit davon entfernt Pop zu sein. Antoinette ist ein wenig im
Intro, Outro und im Hook zu hören, wenn sie hinter Fatal im Background singt.
Fatal selbst könnt sich keine Pause. Sobald er mit einer Strophe fertig ist geht
er sofort zum Hook über, den er auch in beachtlicher Geschwindigkeit bringt.
Lediglich vor der letzten Strophe gibt es für einen längeren Zeitraum Miss
Roberson zu hören.
Inhaltlich bearbeitet Fatal so gut wie Alles: Waffen, Fakes, Bitches...
Flow und Lyrics können überzeugen, etwas wirklich Schlechtes ist nicht
festzustellen.
Shine on ya like a rolly, you can't hold me
Number one parolly, catchin' hits like a goalie
Jump from Jerz, while New York gettin' money
E-three-twenty, wit a down to die honey ~ Fatal
9/10
Track 4: Friday
feat.
Smooth, Dirty Bert & Imperial S1
Produced by Quim
Die Features verraten es schon: Jerzey Mob in da house. Passend dazu,
dass der Beat von Quim kommt. Es ist wie oft bei Quimmy: Im Prinzip ist der Beat
nicht schlecht, nur wiederholt er sich viel zu oft und wirkt demnach nach
einiger Zeit langweilig. Dazu kommt noch, dass die vier MCs deutlich über 4
Minuten brauchen bis ihre Raps durch sind, was den negativen Eindruck noch
verstärkt. Die Raps selbst kommen insgesamt gesehen recht gut, auch wenn man von
Fatal viel mehr erwarten muss. Dirty Bert bringt eine respektable
Eröffnungsstrophe.
Getto star you for Amaru,
Yak see you tomorrow,
I know you here,
These other niggas be like where are you? ~ Fatal
5/10
Track 5: I Know The Rules
Produced by Reef
Das Sample in diesem Song wurde ungefähr bereits 100 Mal vorher gesampled und
selten so allein stehen gelassen wie hier. Der Beat könnte sehr gut einige
Zusatzelemente gebrauchen. Trotzdem eignet sich das ganze gut dazu ein paar Raps
zu kicken und genau dies hat Fatal natürlich vor. Er recycelt alte Zeilen, die
er mit Tupac und den restlichen Outlawz aufgenommen hat, vielleicht damals in
der Hoffnung, dass die Songs nie veröffentlicht werden, was heute ja zum Teil
bereits geschehen ist.
Fatal will uns mitteilen, dass er die Regeln ganz genau kennt und ihm keiner was
vormachen kann. Er wirft allen Suckern, die denken sie seien hot, weil sie als
Star in den Medien dargestellt werden, vor, dass sie versuchen würden die Regeln
zu ihrem Vorteil zu verändern. Unnötig zu erwähnen, dass dies natürlich nicht
gelingen und die Möchtegern-Stars scheitern werden.
Insgesamt gesehen ganz nett, aber Fatal kann es besser.
Secerts of war, we bust if we must plus
and handle business, when you jealous playas fuck wit us
~ Fatal
6,5/10
Track 6: Outlaws
feat.
Mac Mall & Merciless X
Produced by Baby Paul
Was sich schon die ganze Zeite andeutete wird jetzt mehr als deutlich: Fatal
rappt seinen Verse aus M.O.B. (veröffentlicht auf Until The End Of Time) und
kann in keiner Sekunde auch nur im Ansatz mit der M.O.B. Aufnahme mithalten.
Auch wenn er hier deutlich motivierter wirkt als bei so manch anderen Songs auf
dem Album ist er einfach nur ein Schatten seiner selbst im Jahr 1996.
Nach Fatal ist Merciless X dran und würde Fatal im Schlaf an die Wand rappen,
wenn er nicht diesen recycelten Classic-Verse droppen würde. Wieder Fatal mit
einer Art Hook, klingt verdammt seltsam mit diesem Halbgeschrei im Hintergrund.
Mac Mall noch mit einem G Verse und Fatals Abschlussstrophe, die lyrisch wieder
einwandfrei ist.
Gebt diesem Song einen besseren Beat und den Fatal von 1996 und die 10 steht.
Around these blocks you know these hot glocks, cock till you drop
All you wanna-be cops - you don't wanna see shots
I beef deep with the police, peep what these streets do to me
Actin all new to me, I'll creep on you like puberty ~ Fatal
6,5/10
Track 7: Time's Wastin'
Produced by Steve Pitts
Genialer Beat von Steve Pitts, der bereits nach wenigen Sekunden für Vorfreude
auf 'Take Your Time' sorgt. Die Hookline ist ebenfalls extrem gut gelungen - Es
gibt einen gesungenen Part über den Fatal noch ein paar Worte redet.
Dazu kommt noch, dass Fatal auf diesen Beat berechtigterweise langsamer und
nicht ganz so aggressiv rappt. Inhaltlich wird Fatal etwas härter, vom Style her
nicht und lyrisch gesehen ist das hier wieder auf gewohnt hohem Niveau. Schade
irgendwie, dass Inhalt der Lyrics und Delivery nicht zusammen passen.
The devil don't want me yet, so I pack tecs
writin' out my wills, wit a black cease a rep
I handle mics, like Hardaway and never get stripped
Bust ya boy shit when he ridin' on my dick ~ Fatal
7/10
Track 8: What's Your Life Worth?
Produced by Delite
Wieder ein tighter Beat (genialer Anfang!), ein Jerzey-based Rapper,
der keinen Credit bekommt aber einen Teil des Hooks und die letzte Strophe
rappen darf, und dazu Fatal... nur welcher Fatal diesmal?
Lyrics top, Flow wieder schneller und insgesamt besser als der Fatal, den wir
bisher leider schon einige Male hören mussten. Besonders Verse 1 kann komplett
überzeugen.
Laid to rest forever, you wanted to rap under ground?
So maybe six feet will make the raps better ~ Fatal
7,5/10
Track 9: Getto Star feat.
Tame One
Produced by Reef
Tame One, früher Mitglied bei der Rap Gruppe 'Artifacts' und ebenfalls in New
Jersey zu Hause, beginnt hier gleich mit der ersten Strophe. Der Beat ist
weniger auffällige, die Raps kommen alle solide und den Hook kann man auch so
hinnehmen. Beide MCs kicken hier jeweils eine lange und eine kürzere Strophe.
Ein Fatal, der etwas mehr bei der Sache wäre würde diesem Song sehr viel
weiterhelfen, aber leider ist das hier scheinbar wieder nicht der Fall.
When Hussein aim, puttin they brains on walls like Tame name
Blastin these motherfuckers cause they just can't maintain ~ Fatal
7/10
Track 10: Take Your Time
Produced by Steve Pitts
Eine Sängerin begrüßt uns mit meinem "Take Your Time, Young Thug", der Beat, der
lange nicht so gut ist wie Pitts' erste Produktion hier, setzt ein und Fatal
beginnt mit einer neuen Definition von PYT. Laut Fatal steht es nämlich nicht
für Playa Young Thug, sondern für Poor Young Thug. Weiter geht's und der Track
entwickelt sich zu einem absoluten Fuck-Song. Es gibt die ganze Zeit nur ein
Thema und seltsamerweise wirkt Fatal hier stellenweise deutlich aggressiver als
in anderen Tracks, wo er darüber rappt jemandem die Kehle durchzuschneiden.
Verstehe das wer will, ich kann es nicht nachvollziehen.
Der Chorus ist hier übrigens zu einem Dialog zwischen der Sängerin und Fatal
benutzt worden. Ganz nett.
You want the cheddar, and when I go down sell my Baretta
rock all my sweaters, and write nasty love letters ~ Fatal
6/10
Track 11: The World Is Changing
Produced by Femi Ojetunde
Perfekt. So einfach und schnell kann man diesen Song beschreiben. Femis leicht
verträglicher Beat ist ohne Zweifel der beste auf dem Album. Die Sängerin macht
ihren Job im Hook sehr gut, Fatals darübergesprochene Worte passend und vor
allem passt Fatals Style endlich 100% auf den Beat und überzeugt von der ersten
bis zur letzten Silbe.
Fatal blickt auf sein Leben zurück und analysiert dabei gleichzeitig die Welt.
Eine Art Fatal Solo von 'Staring At The World Through My Rearview'. Genial,
unbeschreiblich gut. Ebenfalls perfekt passt, dass Fatal zu Beginn der letzten
Strophe seine Stimme etwas hebt und schneller rappt.
Natürlich darf das Album nur auf einem Weg beendet werden: RIP Shoutouts an
Makaveli und Kadafi. Es können wirklich Tränen fließen bei dem Song.
It's only one way out the game, and I suggest you stay from escapade
Profess you chest and laid
From put ya guns down, shoot for revolution, and mash
In other words, keep your shit cocked shootin' for cash ~ Fatal
10/10
Fatals Solo Debüt begann stark und ließ die Erwartungen sofort weiter in die
Höhe schnallen. Was folgte enttäuschte. Anders kann man es nicht sagen. Von dem
Outlaw, der neben Kadafi und Makaveli am meisten Aufsehen erregte muss man mehr
erwarten können als das, was er uns mit 'In The Line Of Fire' bot. Fatal sagt
heute selbst, dass sein erstes Album nicht so wurde, wie er es sich vorstellte
und man kann dies nur unterstreichen. Man merkt stellenweise deutlich, dass
Fatal nicht richtig bei der Sache ist und den Kopf nicht frei hat. Dass er fast
zwei Jahre nach dem Verlust von Tupac und Yafeu noch derart mitgenommen war und
sich dies negativ auf seine Rapleistung auswirkte mag für den ein oder anderen
unrealistisch klingen, allerdings ist dieses Album der beste Beweis, dass es so
war.
Trotz aller Kritik muss man sagen, dass der Kauf von 'In The Line Of Fire' für
Outlawz Fans auf jeden Fall Pflicht ist. 'The World Is Changin' ist ein
absoluter Outlaw Klassiker und mit Everyday, M.O.B. und einigen anderen Tracks
gibt es durchaus gute Sachen auf dem Album, während man richtig schlechte Songs
vergeblich sucht. Der negative Gesamteindruck kommt eigentlich nur davon, dass
es allgemein bekannt ist, dass Fatal viel mehr aus dem Album hätte rausholen
können und deutlich talentierter ist als er es hier zeigt. Die Höchstwertung
wäre drin gewesen, rückt aber in weite Ferne.
Dennoch reicht es zu einer guten Gesamtwertung
von
3,5/5
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