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Künstler: Fatal
Album: Fatal
Plattenfirma: Rap-A-Lot
Review geschrieben von Thaq
Fatal

Fatal unterschrieb nach seinem Solo Debüt 'In The Line Of Fire' wie die restlichen Outlawz bei J.Princes Label Rap-A-Lot Records und so wie es seinen vier Outlawz Kameraden erging, konnte Rap-A-Lot auch sein Album nicht veröffentlichen. Im Rahmen der 'Rap-A-Lot Resurrection' entschied sich J.Prince dazu auch ein Album von Fatals 1999er Material zu veröffentlichen. Fatal selbst war bei der Veröffentlichung des Album nicht wirklich beteiligt, so wusst er nicht wie das Cover aussah oder welche Tracks ausgewählt wurden. Laut eigener Aussage hat Fatal um die 30 Songs für Rap-A-Lot fertig aufgenommen bevor er 99 ins Gefängnis musste --- Prince hatte also genug Auswahlmöglichkeit und beschränkt sich hier auf 14 Tracks.

Track 1: Intro (Rough Shit)  feat. New Child
Produced by Edi

Nicht ganz so stimmungsvoll wie das Intro des Vorgängeralbums, dafür musikalisch sehr viel wertvoller. Kein großes Vorgeplänkel, wir hören ein 2Pac Sample "Outlawz with that rough shit, baby" und einen coolen Beat. Fatal beginnt gleich eine Strophe zu kicken und bereits nach wenigen Sekunden ist klar, dass Hussein definitiv zurück ist und Welten zwischen diesem 'normalen' Fatal-Style und dem partiell extrem lustlosen 'In The Line Of Fire'-Style liegen. Wie in alten Outlawz Zeiten kommt Fatal raw und ebnet den Weg für New Child, welcher ebenfalls eine kurze, gute Strophe bringt. Fatal selbst beendet dann dieses Intro mit einem weiteren Miniverse, in dem er auch einmal extrem cool das Tupac Sample mit einbaut. 
Sehr feines Intro.

Pull back the semi, sip' the Remi for Yak
June 1-6, drip all the henne' for 'Pac ~
Fatal

7,5/10


Track 2: I'm An Outlaw  feat. Young Noble
Produced by Mr. Lee

Hell YEAH!
Das hier ist das, worauf Outlawz Fans seit Jahren warten: Fatal und Young Noble endlich wieder zusammen Outlawz reppend. Den Hook, welcher gleichzeitig das Intro darstellt, bringen Noble und Fatal zusammen, in dem sie um die Wette schreien und jeweils den anderen Fragen, ob dieser auch ein Outlaw sei, was natürlich nur eine Antwort mit sich bringen kann. Die Grundaussage des Songs ist: Die Outlawz sind wieder richtig da, Fatal und Nob' sehen zu, dass sie immer bewaffnet sind und natürlich werden 2Pac und Kadafi in jeder Strophe repräsentiert. Die üblichen Disses gegen namentlich ungenannte Opfer gibt es natürlich auch wieder reihenweise. 
Im Outro schreit Fatal in bester Tupac Manie und erklärt, für was OUTLAWZ eigentlich steht. 

I went from dirty Bruce man to Hussein
It's a two game table, Fatal 
I', run up with my gun I'm tryin' to shoot thangs, nigga
~ Fatal

9/10


Track 3: My Niggaz  feat. Young Noble & Phats Bossi
Produced by Mike Dean

Wieder empfängt uns Young Noble mit dem Hook und wieder weiß dieser voll zu überzeugen. Der Titel ist Programm: Hier bekommen wir zu hören, wie stark die Outlawz zusammenhalten, dass ein Outlaw allein nichts wert ist und natürlich auch, dass die 'lawz mit dem Regime, zu dem Phats damals noch gehörte, down sind. Es dauerte keine fünf Sekunden, bis Noble in seiner Strophe auf Kadafi zu sprechen kommt und um gleich etwas vorweg zu nehmen: Dies wird im Laufe des Albums nicht anders werden. Tupac und Kadafi sind absolute Hauptthemen auf den 14 Songs. 
Nach Nobles Eröffnungsstrophe bringt er mit Phats Bossi zusammen Verse 2 und so liegt es allein an Fatal die Abschlussstrophe zu gestalten. Wieder wirkt Hussein extrem engagiert, zählt seine Outlaw Family namentlich auf (er zählt Napoleans Bruder Mil aka Hellraza übrigens dazu) und beendet den Verse extrem raw, ja fast schon Military Minds Outro Style.

Get money down south and rip the whole east with em 
It's my niggaz that kill, my niggaz that's real
Get that blood money fo' sho', my niggaz is real
And when we ride we got four control the wheel
Napolean, Kastro, Young Noble and Mil
Edi, Killa Kadafi, Makaveli and Quills ~
Fatal

9/10


Track 4: Y'all Can't Fuck With Us
Produced by Mr. Lee

Rawer Beat von Lee, generell ist dieses Album beattechnisch gesehen bisher hervorragend - sehr hart und zum Großteil trotzdem melodisch. 
Wie man am Titel ableiten kann geht Fatal auch hier wieder in die Vollen. Neben der Tatsache, dass dies der erste richtige Solo Track auf dem Album ist (nur der kleine Chorus wird von einem uncredited Sänger gesungen) sticht noch besonders heraus, dass Hussein hier nicht nur die Snakes im Allgemeinen, sondern wirklich namentlich disst. So muss sich Master P Bruder Silk The Shocker eine gegen ihn gerichtete Zeile anhören, in dem Fatal u.a. Silks Hitsingle "It Ain't My Fault" gekonnt miteinbringt und vor allem geht Fatal auf Snoop Dogg los. Hintergrund des Diss ist, dass Snoop kurze Zeit bevor Tupac angeschossen wurde im New Yorker Radio Frieden mit Puffy und Biggie schließen und gemeinsam Songs aufnehmen wollte. Außerdem gibts Shoots gegen die Source, da sie sich nicht wirklich interessiert genug in Sachen Tupac/Outlawz zeigte.
Auf jeden Fall ist nun klar, dass Fatal keine Angst davor hat seinen Mund aufzumachen. Wer das bisher nicht glaubte, wird es nach diesen 4 Strophen tun. 
Auch wenn musikalisch hier nicht die größte Abwechslung geboten wird: Fatal killt den Track.

See I'm the dogg catcher, bout to holla at the DoggFather
NYC, at MTV, you sweet bitch
On the radio when you was talkin' that peace shit
That's how you be soft, I gotta rebell
Hit Em Up had all you niggaz somewhat hotter than hell ~
Fatal

9/10


Track 5: DOA
Produced by Mr. Lee

Fatal beginnt das erste Mal sowas wie Storytelling zu bringen. Im gesprochenen Intro bekommen wir schon zu hören, dass er sich mit dem Tod in DOA beschäftigen wird und im Song selbst rappt Fatal dann darüber, dass er sozusagen als Geist durch die Welt geht: Er sieht seine Familie und seine Homies noch und redet mit ihnen, aber sie können ihn nicht hören, sehen oder fühlen. 
Das ist mit Sicherheit keine unglaublich innovative Story, aber hey - Fatal befindet sich hier auf Neuland und dafür ist der Versuch doch recht ordentlich. 

Callin' my kinds, they don't walk back to me
Talk to my doggz and they don't talk back to me
Try to hug my mons and she walk right through me
Damn, I think I'm dead y'all, I think I'm dead, y'all
~ Fatal

7/10


Track 6: I Wanna Be Free  feat. Outlawz
Produced by Mr. Lee

Erster richtig ruhiger Beat. Etwas zum Zurücklehnen und Nachdenken, passend dazu der nett gesungene Hook in Verbindung mit einer Young Noble Zeile. Die Outlawz werden hier durch Fatal, Napolean und Young Noble vertreten, die alle drei richtig gute Strophe kicken. Mir persönlich fehlt hier etwas Kastro, der sicherlich noch etwas richtig gut Hörbares zum Song beigetragen hätte, aber so müssen wir uns eben mit diesen drei Strophen begnügen.

I bomb first, since The Don went first I been hurt
A product of a dyin' swerve, we gettin' jerked
~ Young Noble


8/10


Track 7: Blood In, Blood Out
Produced by Mr. Lee

Netter Beat von Lee und ein Fatal, der kurzerhand mal seinen Style für den Hook total umstellt. Glücklicherweise bringt er die Raps nicht in gleicher Art, denn für 15 Sekunden Hook mag das ganz ok sein, aber eine gesamte Rapstrophe so zu bringen wäre schon mutig. In der zweiten und dritten Strophe rappt Hussein teilweise zwar auch etwas anders als normalerweise, aber lange nicht so extrem mit tiefergestellter Stimme wie im Chorus. Im Laufe des Songs bekommen wir ein weiteres Mal eindrucksvoll die Ohnmacht zu spüren, die Fatal empfunden hat als Kadafi starb.

Controversal, of course The Source underrate you like Hershel ~ Fatal

6/10


Track 8: We Maintain  feat. Snypaz
Produced by Mr. Lee

Ein paar Worte an die, die die Snypaz nicht kennen. Hinter dem Namen verbirgt sich ein Rap Duo, das schon etliche Jahre underground unterwegs und nun seit einiger Zeit bei Rap-A-Lot unter Vertrag ist. Ursprünglich waren 2-4 und Chilla als Westside Connection unterwegs, noch bevor Ice Cube, W.C. und Mack 10 unter diesem Name ein Gruppenalbum veröffentlichten. Die beiden Jungs aus Chicago konnten auch unter Rap-A-Lot ihr Debütalbum "Livin' In The Scope" veröffentlichen und haben auf jeden Fall einiges drauf, was sie auch hier unter Beweis stellen.
Der Beat ist wieder mal nicht wirklich abwechslungsreich, bietet aber dennoch eine relativ coole Grundlage für die drei MC um ihre Strophen zu kicken. Dies geschieht auch ohne dass man sie zwei Mal bitten müsste, lediglich der Chorus von Fatal wirkt etwas unausgereift. 

Penetrate the vest, leave the innocent hurt
Motherfucker him and his nigga, we been in em since birth 
~ Fatal

7/10


Track 9: Blood Money
Produced by Mr. Lee

Standard Programm: Es gibt Leute, die zu viel labern, anstatt zu rappen und Fatal ist stetig darauf bedacht das nötige Geld reinzubringen. Das Ganze dürfte kein Problem mehr sein, seit dem er bei Rap-A-Lot ist und natürlich kann niemand Fatal stoppen. Der Song plätschert so vor sich hin, ohne dass irgendwas sonderlich aufregendes passiert. Man kann es sich anhören, aber wirklich schlauer ist man nach Blood Money nicht. 

Now I mash with 'Face, Lil J and Mob
And I can still hear Pac "Hussein, stay on your job"
~ Fatal

4/10


Track 10: Stop Rattin  feat. Outlawz
Produced by Mike Dean 

Mike Dean beweist hier eindrucksvoll, wie gut er wirklich als Producer ist. Vielleicht sollte er sich auch fragen, ob sein Talent bei Daz Dillinger nicht etwas verschwendet ist, aber das ist ein anderes Thema. Auf jeden Fall funktioniert die Kombination Outlawz/Mike Dean in der Regel immer gut und in diesem Fall sogar sehr gut. 
Fatal beginnt den Song mit dem Hook (das erste Mal, dass ich einen Rapper etwas mit EA Sports reimen höre... ach ja, fuck die EA Sports Trax zu NBA Live) und Strophe 1 - passend zum Beat extrem cool. Noble lässt die Coolnessrate stagnieren und Edi kommt auch relativ gut. Auf jeden Fall besser, als man es von ihm gewöhnt ist. Leider wieder kein Kastro, was dieses Mal aber nicht wirklich stört. 

You ain't no player, player hater, you playin' too much
And you don't rap a lot, you talk a lot, talkin' too much
~ Fatal

9,5/10


Track 11: Daddy  feat. Scarface
Produced by Edi

Richtig nettes Intro an dessen Ende uns sofort schrecklich quäkende Gören begrüßen. Diese Gequake stellt den Hook dar und wird uns demnach noch einige Male in diesem Song begegnen. Es hört sich auf jeden Fall nicht schön an, aber es passt eben zum Song. Der Beat ist schön melodisch, Edi hat wirklich gute Arbeit geleistet. Auch wenn vielleicht die Bassline in den Ohren mancher sogar eine Spur zu hart für diese Art von Song ist. Anyways - nach ein paar Worten von Scarface anfangs ("That nigga Pac in this motherfucker" - fragt mich nicht, ob Tupac eigentlich in dem Song war und später herausgenommen wurde, oder ob 'Face es so sieht, also ob Tupac durch die Outlawz weiterlebt) beginnt Fatal mit seinen zwei Strophen, die durch einen Scarface Verse unterbrochen werden. Der Song bietet inhaltlich zwar nicht viel an, was aber auch kein großes Wunder ist: Ich bin mir relativ sicher, dass er aufgrund seiner extrmen Radiofreundlichkeit Leadsingle gewesen wäre, wenn dieses Album 1999 erschienen wäre. 

Outlaw mafia, ma - trust me, love it
Keep your mo's at the bar and them rusty buckets
And you say I'm thugged out and that's just because
The way I put it down to make you and your girlfriends love it
~ Fatal

9/10


Track 12: Thug 4 Life
Produced by Mike Dean

Thug 4 Life steht in einem extremen Kontrast zu Daddy - düsterer Beat, gewaltvolle und schwerverdauliche Lyrics. Fatals Stimme wirkt hart und gefestigt, was bei seinem Debütalbum und dieser Art von Songs noch sehr viel anders war. Was Tupac schon viel früher sagte unterstreicht Hussein hier noch ein weiteres Mal: It ain't no slippin' when you thug 4 life. Fatal beschäftigt sich mit hier u.a. mit Niko Storms (ein Homie von Noble und Fatal und NICHT die Rapperin Storm!), Kadafis und Tupacs Tod, wobei er immer wieder gerne auf klassische Outlaw Zitate zurückgreift. 

Now I'm home on bail and I'm plottin' my steps
Is it a place for a nigga when this cops attacks
Pac just left, Kadaf' got shot to death
And I ain't goin' out nigga when the block is wet
~ Fatal

7/10


Track 13: Thug In, Thug Out
Produced by Mike Dean

Thug In, Thug Out ist wohl mit ziemlichem Abstand der interessanteste Song auf dem Album. Das liegt nicht etwa an dem nicht unbedingt inspirierenden Titel oder an dem Beat, der zwar gut, aber nichts Besonderes ist, sondern einzig und allein daran, dass Fatal hier zu Tupac redet. Hussein beginnt damit Pac zu informieren, dass Kadafi und Biggie auch tot sind, bevor ihm der Gedanke kommt, dass alle zusammen 'da oben' rumhängen. Er reflektiert, was 'Pac ihm beigebracht hat, sagt ihm, dass er Pacs Beefs weiterführen wird und macht Pac und Kadafi klar, wie sehr er sie vermisst. Nebenbei gibt's dann noch eine kleine Erklärung, wer sich eigentlich hinter Hussein Fatal versteckt. 

You know it better than most niggaz, you way close nigga
And that bullshit beef left both of em ghost nigga  
~ Fatal

9/10


Track 14: I Can't Stand
Produced by Mike Dean

Wieder ein ruhiger Beat. Nur dieses Mal zum Abschluss der CD. Die Melodie bringt einen irgendwie zum Reflektieren und Nachdenken. Fatal rappt dementsprechend ohne zu große Emotion und vor allem in einem extrem simplen Reimschema. In der ersten Strophe endet jede Zeile mit "nigga", in der zweiten jede mit "bitch(es)". Das ist erstens nicht besonders anspruchsvoll und zweitens nicht wirklich innovativ. Lyrische Feuerwerke werden auf dem Album ganz sicherlich an anderen Stellen abgebrannt. Fatal teilt und hier mit, dass er verständlicherweise Fakes nicht leiden kann. Trotz aller negativer Kritik stellt der Song seltsamerweise dennoch ein passendes Ende dar. Fragt mich nicht wieso das so ist.  

I can't stand niggaz, hit snake bitches
So when I'm not with my peeps I don't take pictures
~ Fatal

6,5/10

Dieses Album ist schon erstaunlich. Es ist erstaunlich, weil es wirklich sehr gut ist. Das ansich ist nicht wirklich überraschend für jemanden, der Fatal 1996 mit Tupac hörte. Aber es ist verwunderlich für Leute, die Fatal nur von seinem Solo Debüt "In The Line Of Fire" kennen und vor allem ist es deswegen eine positive Überraschung, da Fatal selbst nicht mal an der Zusammenstellung des Albums beteiligt war. Dass J.Prince die Songs für das Album derart gut zusammenstellt war nicht unbedingt zu erwarten. Kaum vorzustellen, was möglich gewesen wäre, wenn Hussein Fatal seine Pläne 1999 hätte verwirklichen können und ein Rap-A-Lot Fatal Album namens "Death Before Dishonor" wäre mit ordentlichem (die aktuellen Rap-A-Lot Veröffentlichungen aus dem Jahr 1999 kommen alle mit kläglicher Präsentation daher) Artwork, ein paar ausgetauschten Songs und ordentlicher Promotion veröffentlicht hätte.
Leider bleibt dies ein Wunschtraum, aber man kann davon ausgehen, dass man in Zukunft noch einiges von Fatal hören wird, der sich hier eine
Gesamtwertung von 4/5 verdient, auch wenn das Album ohne Frage seine Schwachstellen hat, die aber durch wirkliche Klassiker mehr als ausgemerzt werden.


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