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Künstler: Kastro and Edi
Album: Blood Brothers
Plattenfirma: Outlaw Recordz
Review geschrieben von Thaq
Blood Brothers
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Als die Outlawz im Booklet von Ride Wit Us Or Collide Wit Us ihre zukünftigen Projekte ankündigten habe ich mir ehrlich gesagt von diesem Album hier, EDI & Kastros Collabo Album Blood Brothers, am wenigsten versprochen. Mit einiger Verspätung durch das ganze Bayside/Koch Wirrwarr steht aber nun auch dieses Album in meinem CD Regal und es wurde im Laufe der Zeit von mir immer ungeduldiger erwartet, auch wenn Noble Justice ganz klar die Nr.1 auf meiner Liste der zwei Outlaw Recordz Alben war, die in nur einer Woche veröffentlicht wurden. Die erste Kostprobe von Blood Brothers gab es bereits auf Noble und JT's Street Warz mit der Single "Lost Love", welche mich damals schon überraschte. Aber dazu nachher mehr im Track By Track Review.
Noch ein paar Worte zur Präsentation. Das Cover sieht extrem gut aus und besser als die meisten Major Label Covers heutzutage, dafür ist das Booklet typisch independent. Keine Seiten zum blättern, nur Producercredits und Angabe der Gastrapper.

Track 1: Makaveli and Kadafi's Intro
Produced by Edi

Als ich die Tracklist las hoffte ich etwas von Makaveli The Don und Killa Kadafi zu hören. Mir war zwar klar, dass es sich nicht um Strophen handeln kann, weil die Rechte nicht bei den Outlawz dafür liegen, aber Interviewmitschnitte wäre im Bereich des Möglichen gewesen. Nix da, der Zuhörer bekommt ein Instrumentalintro geboten, welches knappe 1 1/2 Minuten geht und zu den schönsten Sachen gehört, die Edi bis dato produziert hat. Edi scheint sich wenigstens als Producer immer weiter zu verbessern, was mich sehr freut. 
Nettes Intro, aber einanderhalb Minuten reichen nicht für eine Wertung.

ohne Wertung


Track 2: Desperation
Produced by Mike Dean

Der Track beginnt mit einer weiblichen Sängerin "All these choices/voices" singen in einer Art, die ich bisher hauptsächlich in grottenschlechten Chart-Dance-Tracks gehört habe. Die Lyrics sind nicht gerade positiv, was sich sicherlich auch jeder an dem Titel "Hoffnungslosigkeit" ableiten kann. Höchste Priorität hat das Wohlergehen der Familie, wie es Edi immer wieder in dem Song klarmacht, auch wenn er dafür Drogen dealen musste. Dabei wird auch nicht verschwiegen, dass Drogen als Novakane, also Schmerzmittel, eingesetzt und benutzt wurden/werden. 
Den Beat als typisch Outlaw Style zu betiteln wäre sicherlich fehl am Platz. Er klingt für mich etwas futuristisch und hat z.B. nicht wirklich viel mit den rawen Sachen von Noble zu tun. Schon bei Track 2 kann man also sagen, dass Blood Brothers einen anderen Sound hat als die Outlawz als Gruppe.

Seemed cool at the time
With all that shit on my mind
I need to get high... I..I...I need to get high
~ Edi

8/10


Track 3: No More
Produced by Edi

Der Beat hat sich bereits jetzt in meinen Kopf gesetzt. Der Bass haut mit einer guten Anlage mächtig rein und das catchigste Element von allen wurde nicht sinnlos über den ganzen Song ausgeschlachtet, sonder schlau verteilt um den Song nicht zu schnell langweilig werden zu lassen. Edis Aufwärtstrend geht also scheinbar weiter.
Kastro & Edi zählen alles das auf, auf das sie keine Lust mehr haben (z.B. keine Kämpfe mehr Nachts, da Kastro davon genug hatte, keine Bitches mehr etc.). Alternativer, frischer Sound aus dem Hause Outlaw Recordz mit überraschend guten Rapleistungen von vor allem Edi - so kann es gerne weitergehen.

No more Remy, no more henne in me
The more they say no, the more I say "gimme, gimme" ~
Kastro


7,5/10


Track 4: Lost Love
Produced by Mr. Lee

Noch vor ein paar Wochen hätte ich nicht gedacht, dass ein solcher Song jemals aus dem Hause Outlaw Recordz kommen wird. Ich weiß nicht so recht wo ich anfangen soll, also nehme ich mir den Song chronologisch vor.
Der Beat setzt ein, ein weibliches Summen kommt dazu und nachdem die Hauptbeatelemente alle einmal durchgelaufen sind bin ich schon gefesselt. Ich kann nicht genau beschreiben was es ist, aber dieser Song hat mich gepackt. Edi beginnt zu rappen und bringt seine Strophen deutlich über seinem Standard der letzten Zeit. Er rappt schnell und erinnert mich teilweise wirklich an '96!
Kastro setzt das erste Mal mit dem Chorus ein mit einer wehleidigen, fast weinenden Stimme, was absolut verdammt perfekt zum Beat passt. Im Gegensatz zu seinem Blutsbruder rappt Kastro mit langsamen Flow und behält diesen melancholischen Touch den ganzen Song bei.
Wie der Titel schon sagt geht es im Text um eine verlorene Liebe. Edi beschreibt, dass er niemals eine Frau so geliebt habe und nach dem scheitern der Liebe sein Lebenswandel sich zum Negativen veränderte. Kastro zitiert im unter die Haut gehenden Hook Alfred Lord Tennyson "It's better to have loved and lost than never to have loved at all." - genial!
Am liebsten würde ich ewig weiterschreiben an dem Song, aber irgendwie muß es ja weitergehen.  

Life my life the way I want, smoke and blow, party, hoes
Knowin' damn well, that ain't the life to live 
Now that's the price to give and I'ma pay for it
~ Edi


10
/10


Track 5: Never Givin It Up
Produced by Jay Mac

Wieder ein sehr schöner Beat, der von einer Gitarre hauptsächlich geprägt wird. Melodisch sehr schön, ohne Frage.
Thema ist schnell zusammengefasst: niemals aufgeben, egal wie schlecht es einem grad geht. Dank des Beats ist dieser Song aber deutlich optimistischer als die vorangegangenen.
Besonders Kastro möchte ich hier hervorheben, denn Kastro klingt nicht wirklich nach Kastro in dem Song. Der nasale Rapstil, den er normalerweise pflegt ist hier absolut nicht zu finden. Auch das Weinerliche von Lost Love und einigen anderen Songs kommt überhaupt nicht durch. Dieser Style von Kash (so ein weiterer Nick von Kastro, Edi benutzt auch Greed) gefällt mir extrem gut und er könnte ihn ruhig öfter benutzen.
Kastro bedient sich ebenfalls noch an Tupacs Str8 Ballin und Trapped und benutzt sie im Ja Rule Style wieder.
Ganz nebenbei hat Edi auch noch was in Richtung Puffy zu sagen "Till I die, Sean John ain't no friend of mine, I ain't puttin no niggas name on my behind"

I'm up before the sunrise, searchin for a nod
Lil bad motherfucker with a loc in his sock
And tote them thangs, get my skinny lil ass kicked
Now is then, never again, y'all suckas gettin blasted ~
Kastro

8
/10


Track 6: Just Us  feat. Dirty Bert
Produced by Mike Dean

Wenn mir vorher gesagt hätte, das ein Song wie Just Us von den Outlawz kommt hätte ich ihn ausgelacht. Wunderschön verträumter Beat von Mike Dean, den man gar nicht genug dafür loben kann, und wirklich tiefgehende Raps. Dirty Bert zeigt, welch Potential er besitzt und Kastro killt den Track für mich. 
Insgesamt hat auch dieser Song wieder einen depressiven Touch, aber positive Ansätze sind keinesfalls zu übersehen - immerhin, wenn auch "nur", gibt es noch uns, die zusammenhalten und versuchen die Ungerechtigkeit zu realisieren und zu bekämpfen. 
Ich bin wieder aufs neue verliebt.

I saw it damn near, the quarter of a century
Free as a bird in this ghetto penintentiary
And it was happenin' everytime I reminsce 
My childhood wasn't good, I was raised by ignorants ~
Kastro

10
/10


Track 7: Born A Souljah  feat. Outlawz, Hellraza & Yukmouth
Produced by Ric Rock

Wir ändern den Style 100% und kommen zu Born A Souljah.
Die Gastauftritte versprechen Einiges, keine Frage, und mit der ersten Strophe von Young Noble hat man gleich das erste Highlight. Noble drückt dem Track sofort seinen Stempel auf und lässt auch im Chorus nicht locker, den er zusammen mit Edi bringt. Nach Edi ist klein Napoleon dran, was auf keinen Fall eine Abwertung von Hellraza sein soll, aber man merkt deutlich, dass er und Napoleon Brüder sind, welcher dann auch das Mic von Hellraza (dessen Album übrigens am 2. Juli kommt) übernimmt und dann zum Schluß an den Thug Lord Yukmouth weitergibt. Ich kann mir nicht wirklich erklären, wieso das Mic bei Yukmouth nach 25 Sekunden abgedreht wurde, denn bis dahin gab Yuk, wie immer, alles und bewies ein weiteres Mal, dass er es verdient hat einen Gastauftritt auf jeder LP zu haben. Diese Aktion schmälert natürlich den Gesamteindruck des Songs, auch wenn er immer noch gut ist. Zugegeben: inhaltlich kann er auf keinen Fall mit anderen Songs auf Blood Brothers mithalten, dafür sorgt er dafür, dass die CD möglichst viele verschiedene Rapstile zu bieten hat - er stellt quasi den ersten Song da mit altbewährtem Outlawz Feeling.
Erwähnenswert (und ebenfalls schade) ist noch, dass Kastro nicht vertreten ist.

Walk like a killer, think like a killer
Jerzey Mob nigga, east coast game member!
~ Napoleon

8
/10


Track 8: Same Shit, Different Day
Produced by Shorty B

Stimmungsdrücker, die nächste. Wie auf den ersten Blick leicht zu erkennen ist geht es mit depressiven Tönen weiter. Diesmal kann leider der Beat nicht wirklich mit den Vorgängern mithalten, besonders der Chorus ist schwach, weil viel zu simpel gestaltet. Musikalisch hängt das Ganze also dem Rest des Albums ziemlich hinterher, inhaltlich wird nichts neues geboten und lyrisch vollbringen Edi & Kastro bei diesem Track ebenfalls keine Wunderwerke, auch wenn Kastro auch mit einigen tighten Zeilen daherkommt, was den Song insgesamt noch mal deutlich anhebt.

I got several peers that'll never breathe again
And I love 'em to death, can't wait to meet them again


6,5
/10


Track 9: Thug Law  feat. Miko
Produced by Nitti

Auch dieser Song sorgt wieder für die wichtige Abwechslung. Outlaw Gangsta ish wird in diesem Fall wieder geboten - und das von gehobener Qualität. Kastro führt den Song an, bringt den Chorus und verschmilzt in selbigem geradezu mit dem Beat. Edi gefällt in Thug Law weniger als in der restlichen Songs, was allerdings durch einen genialen Miko ausgeglichen wird. Miko passt perfekt zum Beat und kann durch seinen schnellen Style und seine Stimme sofort überzeugen. Ich hoffe, dass dies nicht die letzte Zusammenarbeit von Outlaw Recordz und Miko war.

Me, I'm murderin niggaz, one click from the trigger, you're dead on the scene
Runnin with killaz like Kastro, Noble, Napoleon, Fatal and EDI Mean, it's all for the green
~ Miko

9
/10

Track 10: Ride Wit Tha Lawz  feat. Young Noble
Produced by Mack

Even though 'Pac gone it's on and muthafuckas still - ride wit tha lawz...
Edi gibt anfangs den Rat die Boxen aufzudrehen, wenn man gerade im Auto sitzt und das hier hört. Unabhängig davon wo man ist sollte man die Anlage auf jeden Fall lauter drehen, denn Ride Wit Tha Lawz macht nur Spaß, wenn man es laut hört - und dann mächtig!
Das Negative zu Beginn: Kastro fehlt, was dazu führt, dass die Raps bereits nach 2:45 Minuten beendet sind. Das wars aber auch mit den weniger erfreulichen Nachrichten.
Der Beat ist einfach nur cool, der Hook passt perfecto, Nobles rawer Style (der am Ende des Songs Erinnerungen an Hail Mary weckt) hebt den Song wiedermal auf eine ganz andere Stufe und Ride Wit Tha Lawz hebt sich absolut und vollkommen von dem depressiv nachdenklichen Großteil des Albums ab. Der Sinn des Songs ist leicht erklärt: gute Stimmung verbreiten und etwas leichtes servieren, was man ohne Probleme zu jeder Zeit hören kann, vor allem eben während dem Autofahren.

Anything can happen at any time, you hear me?
That's why anytime I motherfuckin rhyme you feel me
~ Young Noble

9
/10


Track 11: So Wrong  feat. Jazze Pha
Produced by Edi

Der Beat setzt relativ ideenlos ein und ist generell eher als Durchschnitt zu bezeichnen. Der Chorus tat mir zuerst in den Ohren weh, mittlerweile ist er erträglich - mehr aber auch nicht. Edi passt ziemlich gut zum Beat, Jazze Pha singt "nur" den Chorus und Kastro rappt die Abschlusstrophe ohne wirklich aus dem Rahmen zu fallen (ob positiv oder negativ). Der Text ist über die Beziehung mit einem Girl - nichts besonderes also - und es war kein Fehler, dass Kastro & Edi den Song mit 2 1/2 Minuten relativ kurz gehalten haben.

In the days, I was silly as hell
The more you show how much you love me less I thought it was real ~
Kastro

7
/10


Track 12: Guns and Butter
Produced by Jay Mac

Wie schon bei So Wrong setzt der Beat etwas unmotiviert ein und der Chorus ist wohl nicht unbedingt jedermanns Sache.
Kastro und Edi rappen jeweils wieder nur eine Strophe, was dazu führt, dass Guns and Butter keine drei Minuten lang ist, was aber - ehrlich gesagt - dem Album wirklich nicht weh tut. Der Song hat wieder eine eher negative Stimmung und Beat und Chorus überzeugen nicht, was Guns and Butter zu einem Skipkandidaten macht, wenn man wirklich nur richtig gute Songs hören will. 

It's a hustlas world, suckas born any minute
What you want they do? - you better choose - I'm out to get it ~
Edi 

6
/10


Track 13: So Hard  feat. Tre 
Produced by Po

it's so hard...  das ist sicherlich wahr. Der Beat ist hart (bietet dafür quasi 0 Melodie und auch keine wirkliche Abwechslung), die Bassline haut richtig rein und auch Tre ist nicht gerade ein Pop Rapper. Das mag vielleicht wie ein Lob klingen, allerdings ist So Hard mit Abstand der Song, den ich am häufigsten skippen möchte. Der Chorus ist einfach extrem langweilig und Edi und Kastro wirken nicht wirklich so als wären sie am richtigen Platz.

it's so hard... so hard so hard.....

4
/10


Track 14: It Is What It Is  feat. Big Syke, and the Homie Wack Deuce 
Produced by Mike Mosley

Laid Back Zeugs zum Abschluß. Netter Beat mit träumerischen Elementen von Mike Dean, Syke nutzt seine Killerstimme um den Hook mit EDI stimmungsvoll zu gestalten, Wack Deuce kommt gut, wie eigentlich alle Beteiligten. Am Ende des Songs fühlt man sich entspannt und ich denke nicht, dass es Zufall ist, dass dieser Track das Album beendet, denn er ist lange nicht so depressiv wie viele andere Songs auf Blood Brothers und er ist keineswegs ein Partytrack, was nicht zum Gesamtbild des Albums passen würde.

In the late night, we're all up in the clubs
Until these wannabe thugs startin wanna be tough


9
/10

Meine Erwartungshaltung war, wie gesagt, nicht allzu hoch an Kastro & Edi und ich muss sagen, dass sie deutlich übertroffen wurde. Ohne Frage ist das Album zum großteil eher schwer verdaulich und negativ gestimmt, aber Tracks wie Ride Wit Tha Lawz oder Born A Souljah sorgen aber für die nötige Abwechslung und machen das Album zu einem wirklich sehr guten mit zum größten Teil hervorragender Production. Blood Brothers ist das aus musikalischer Sicht gesehen ausgereifteste Album aus dem Outlaw Recordz Hause und weiß auch lyrisch zu überzeugen.

Gesamtwertung: 4/5


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