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Künstler: Makaveli
Album: The 7 Day Theory
Plattenfirma: Makaveli Records / The New and Untouchable Death Row Records
Review geschrieben von Thaq
The 7 Day Theory
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Heute ist mal wieder ein Classic Review an der Reihe. Und kann sich jemand ein Album vorstellen, dass es eher verdient hätte als Klassiker gereviewt zu werden als The 7 Day Theory?
Ich bezweifele es wirklich und hoffe dass niemand so ignorant sein kann und dieses Meisterwerk nicht genug würdigt.
Tupac hatte nach dem kommerziellen Erfolg von "All Eyez On Me" das Gefühl wieder etwas für die Streetz und die echten Fans machen zu müssen. So entstand die Idee ein bootlegartiges Album zu veröffentlichen. So kam es dazu, dass die CD ohne ein einziges Bild von Tupac daherkommt und die ganze Aufmachung nicht gerade einem typischen Millionen Dollar Projekt ähnlich ist. Marketingtechnisch gerade zu dumm erschien auch die Idee den weltweit bekannten und erfolgreichen Namen "2Pac" zu droppen und zu "Makaveli" zu wechseln, was Tupac aber auch nicht davon abbringen konnte das Album unter diesem Alias unter seine wahren Fans zu bringen. Ursprünglich war sogar geplant keine Single oder Video zu veröffentlichen, was auch nicht wirklich zu dem Album gepasst hätte, da es sehr düster im Gesamtbild ist und im krassen Kontrast zu seinem Vorgänger "All Eyez On Me" steht. Im Endeffekt schafften es dann die kommerziellen Songs "Toss It Up" (unterstützt von den RnB Größen K-Ci & JoJo, Aaron Hall und Death Row Eigengewächs Danny Boy) und "To Live & Die In L.A.", der wohl einzig komplett positiv gestimmte Song auf The 7 Day Theory, auf das Album. Genug der Vorworte, nun zum traditionellen Track By Track Review:


Track 1: Bomb First (my second reply)  feat. EDI & Young Noble
Produced by: Darryl "Big D" Harper

Bevor Bomb First beginnt kommen wir noch in den Genuss eines Intro, in dem ein Reporter über das neue Album von 2Pac spricht, welches er unter dem Alias Makaveli veröffentlichen werden wird. Der Reporter genehmigt sich noch einige Shots in Richtung Mobb Deep, Biggie, Nas etc. bevor Makaveli dann zum ersten Mal, auch für die Medien unüberhörbar, klarmacht, dass es keine Sachen zwischen East- und Westcoast ist sondern ein persönliches Problem zwischen ihm und einigen Eastcoast Rappern.

Nun endlich zu Bomb First:
Makaveli beginnt und stellt sich erst mal vor. Er rappt Lyrics so spirituell wie der heilige Koran - somit hätten wir die erste Verbindung zum Thema Religion auf der CD nachdem das Cover ja schon äußerst kontrovers angesehen wurde und Tupac dies durch die Zeilen "Diese Abbildung ist in keinster Weise eine Zeichen von Respektlosigkeit für Jesus Christus" zu entschärfen versuchte.
Tupac rappt darüber, dass es besser gewesen wäre sich nie mit ihm anzulegen, nennt Jay-Z, Mobb Deep und Bad Boy Records beim Namen, bringt noch den Chorus und übergibt dann an EDI Amin, welcher ohne zu übertreiben eine der besten Strophen seines Lebens bringt. Danach bekommen wir einen noch extrem jungen, damals so um die 17jährigen, Young Noble zu hören, der aber trotzdem schon beachtliche Lyrics geschrieben hat.
Der Beat macht gleich klar wo es in diesem Album langgeht: kein bling bling Pop-Rap. Düstere, emotionale und sinnvolle Musik.
Ich könnte mir keinen besseren Beginn für dieses Album vorstellen.

Extreme Venom - no mercy when we all up in 'em cut em down
To hell is where we send them
My whole team - trained to explode, ride or die
Murder muthafuckas lyrically and I'm not gonna cry


9
/10


Track 2: Hail Mary
Produced by Hurt-M-Badd

Ich denke, dies ist der düsterste Beat den ich je gehört habe. Hurt-M-Badd hat hervorragende Arbeit geleistet und Beat, Lyrics und Video wirken zusammen einfach perfekt. Kastro und Young Noble rappen jeweils noch eine Strophe, bekommen aber keinen Credit in Form von Featuringnennung. Kadafi und Fatal steuern gemeinsam noch ein Outro bei, werden aber ebenfalls nicht im Bootleg erwähnt.
Der Chorus des Songs ist schon legendär und wurde u.a. schon von Bug Pun in einem seiner Hits erwähnt. Nicht umsonst nennt auch Shock G von Digital Underground diesen Song als seinen Lieblingssong, weil er extrem kraftvoll ist.

Penitintuaries is packed with promise makers
Never realize the precious time the bitch niggas is wastin
Instuitionalized, I live my life a product made to crumble
But to hardened to smile, were too crazy to be humble
We ballin - catch me father please cause I'm fallin in the liquor store
Pass the Hennessy I hear ya callin - can I get some more? 


10
/10


Track 3: Toss It Up
Produced by Dametrius Ship & Reggie Moore

Der Beat kommt jedem bekannt vor, da er von Blackstreets "No Diggity" geklaut ist. Der Grund dafür wird jedem spätestens bei der zweiten Strophe Makaveli bzw. dem Outro klar sein. 'Pac rappt die erste Strophe, in der es nur um Sex geht. Also das typische RnB Thema, nur nicht gerade in typischer RnB Manier was Härte und Ausdruck der Lyrics angeht. Nach dem Don darf Danny Boy seinen Part singen, welcher quasi denselben Inhalt hat wie die Folgenden von den schon etablierten RnB Stars JoJo, K-Ci und Aaron Hall. Makavelis zweite Strophe ist ein einziger Diss in Richtung Dr Dre, welcher damals nicht mehr gerade hoch in Tupacs Kurs stand, da Tupacs Freund Snoop Dogg extrem im Regen stehen gelassen hat nachdem Dre selbst Death Row verlassen hatte. Im Outro sagt Tupac in Richtung Blackstreet und Dre dann, dass sie ihren Beat geklaut haben, weil sie ihn nicht richtig nutzten.
Ohne Frage ist dieser Track besser als der vorzeige Radio Track "California Love" auf "All Eyez On Me" (wohl angemerkt die Short Radio Version mit wenig Roger Troutman).


No longer Dre Day, arrivederci
Blown and forgotten, rotten for plottin child's play
Check your sexuality, as fruity as this Alize
Quick to jump ship, punk trick, what a dumb move
Cross Death Row, now who you gon' run to?


8,5
/10


Track 4: To Live & Die In L.A.  feat. Val Young
Produced by QD3

Wie oben schon gesagt ist To Live & Die In L.A. der einzig positive Song auf diesem Album. Der Song zeigt deutlich, dass sich Tupac in L.A. verliebt hatte und die gesamten Lyrics loben L.A. in höchsten Tönen, auch wenn nicht alles optimal läuft in L.A. Der "Engel" Val Young, wie Tupac sie durch das gesamte Lied bezeichnet, singt wunderschön den Chorus und rundet somit mit QD3s wundervollem Beat einen weiteren Top Track fürs Radio ab.


I love Cali like I love woman
Cause every nigga in LA got a little bit of Thug in him
We might fight with each other, but I promise you this
We'll burn this bitch down, get us pissed
To live and die in LA


9
/10


Track 5: Blasphemy
Produced by Hurt-M-Badd

Das Intro geht sofort unter die Haut. Der Beat von To Live & Die In L.A. wird langsam leiser und ein hoher, stechender Ton kommt auf während ein Sample von einem US Fernsehprediger gespielt wird, welcher von Jesus als unser Retter spricht und dass der Herr  nach den kommenden sieben Tagen zurückkehrt. Tupac selbst schreit bevor er mit der ersten Strophe beginnt noch "Tupac don't start that blasphemy in here!" und rappt dann über die zwei Regeln, die sein Vater ihm als Kind beigebracht hat: Immer auf sein Geld achten (M.O.B. - Money Over Bitches) und seine Feinde ganz nahe bei sich halten, während man immer ein Auge auf seine Freunde wirft.
In der zweiten Strophe beschäftigt sich Tupac dann mit der These, dass wir vielleicht schon alle in der Hölle sind und dass er Gottes Sohn ist, von den Medien gekreuzigt, und zieht vergleiche zwischen Moses, der das Rote Meer spaltete, und ihm selbst der dasselbe mit einem Blunt macht. Außerdem dürfte er sich mit den Zeilen "Still bullshittin niggas in Jerusalem waitin for signs, God promised he's just takin his time" nicht gerade Freunde in Israel gemacht haben.
In der dritten Strophe sagt 'Pac dann, dass er weiß, dass der Priester ein Lügner ist und sie ihn deswegen tot sehen wollen. Er kritisiert, dass sich die Priester einfach hinter dem Mantel verstecken, dass sie Gottes Leute sind.
Die Frage, ob um den Papst geweint werden sollte wenn er stirbt beantwortet 'Pac mit den Worten, dass sie weinen sollten falls früher auch um Malcom X geweint worden wäre. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass der von Prince Ital Joe gesprochene/gesungene Chorus und der Beat von Hurt-M-Badd perfekt zum Song passen...


The preacher want me buried, Why? - cause I know he a liar
Have you ever seen a crackhead, that's eternal fire
Why you got these kids minds thinkin that they evil
While the preachers bein freaky you say honor God's people


10
/10


Track 6: Life Of An Outlaw  feat. Outlawz
Produced by Makaveli

Dass Tupac den Song selbst produziert hat fällt sofort auf. Die Gitarren sind extrem schön eingesetzt, die Bassline abwechslungsreich und der Tupac-typische Sound wie er u.a. auch in Runnin On E und Made Niggaz zu finden ist, kommt immer wieder tight.
Makaveli selbst rappt die ersten zwei Strophen bevor die Outlawz, in Forum von Young Noble, EDI, Kastro und, nach einem Gesprächsbreak mit Tupac, Napoleon, der den Song beenden darf. Es ist schon fast erschreckend zu sehen welche Qualität von Songs Tupac Mitte/Ende 96 mit den Outlawz ganz allein auf die Beine stellen konnte. Der schöne Chorus wird von einem Sänger gesungen, der im Booklet keinen Credit dafür bekommt.


Death before dishonor, stay free, I'm thugged out
Fuck the world cuz this is how they made me
Scarred but still breathin believe in me and you could see the victory
A warrior with jewels, can you picture me?


8
/10


Track 7: Just Like Daddy 
Produced by Hurt-M-Badd

Just Like Daddy hat einen wunderschönen Beat, den man bis hierhin nicht unbedingt von Hurt-M-Badd erwartet hätte.
EDI darf den Song anführen, heißt er spricht mit Tupac das Intro und rappt die erste Strophe. EDIs Style passt perfekt zu solch langsameren Songs und man merkt deutlich, dass er insgesamt damals auf einem deutlich höheren Level reimte als heute. Der Text handelt von einer Liebe, die nicht immer positiv verläuft, da Tupac z.B. zugibt oft Fehler gemacht zu haben und EDI von der schweren Vergangenheit des Mädchen erzählt. Kadafi zu hören ist immer wieder eine Freude, er hatte unglaubliche Fähigkeiten für sein noch extrem junges Alter...
Nob' kickt die letzte Strophe bevor Tupac den Song mit seinem einfühlsamen Hook ausklingen lässt.
Ein Wort: perfekt!


That's why I stay commited, I thank God everytime I hit it
Hopin you'll forgive me for the times I bullshitted
Me and you against the world we untouchable
Screamin like ya dyin everytime I'am fuckin you


8
/10


Track 8: Krazy
Produced by Darryl "Big D" Harper

Der zweite Slow Jam in Reihe. Ich liebe den Beat, näher kann ich ihn nicht beschreiben. Eigentlich sollten die Outlawz bei diesem Song gefeatured sein, aber sie haben etwas lange gebraucht bis sie ihre Strophen fertig geschrieben hatten und in der Zwischenzeit kam zufällig Bad Azz ins Studio, der am Tag zuvor einen Text geschrieben hatte, der ihm spontan einfiel. Tupac holte Bad Azz zu sich und sie nahmen Krazy zusammen auf. Heraus kam ein absolutes Highlight in Sachen 2Pac/Makaveli Slow Jams und wohl der beste Gastauftritt von Bad Azz aller Zeiten. Die Lyrics handeln davon, dass das Leben oft negative Seiten hat, die einen Verrückt machen können. Tupac bemerkt u.a. dass er sich extrem verändert hat und nicht mehr unschuldig ist wie zu Beginn seiner Karriere.
Auch nicht zu kurz kommen darf der Rat in Richtung aller Hater:"Don't have to bump this but please respect it"


Hopin God hear me 
I entered the game, look how much I change
I'm no longer innocent, casualties of fame


8,5/10


Track 9: White Man'z World
Produced by Darryl "Big D" Harper

Makaveli auf dem Höhepunkt!
Wieder der politisch- und gesellschaftlich kritische Tupac, den wir bei All Eyez On Me so vermissten, in Höchstform. Tupac erinnert alle schwarzen daran, dass sie zusammenhalten müssen und dass es weiterhin alles andere als Gleichberechtigung in den Staaten gibt.
Tupac ist dabei in keinster Weise rassistisch oder beschuldigt irgendjemanden für die Situation, in der viele schwarze in den Ghettos heute sind. Es wird aber wohl immer einige Leute geben, die Tupac nicht verstehen können oder wollen...
Die Lyrics sind sehr emotional und der gesungene Chorus ist so verdammt schön, dass man den Song am liebsten stundenlang wiederholen würde.


Proud to be black but why do we act like we don't love ourselves
Don't look around, busta check yourselves!
Know what if means to be black whether a man or girl
We're still struggling in this white man'z world


10
/10


Track 10: Me And My Girlfriend
Produced by Makaveli, Darrel Harper & Hurt-M-Badd

Me and My Girlfriend ist keineswegs wörtlich zu verstehen, denn der Don rappt nicht über eine Frau, sondern über seine Schusswaffe. Der ganze Song ist somit eine einzige, große Metapher. Im Intro und in einem Break während der ersten Strophe hört man eine Frau reden, die für die Waffe spricht.
Der Beat ist catchig, der Refrain kommt von 'Pac persönlich und die Gitarren werden wieder einmal extrem schlau eingesetzt. 


I love finger fuckin you, all of a sudden I'm hearin thunder 
When you bust a nut niggas be duckin or takin numbers


9/10


Track 11: Hold Ya Head  feat. Tyrone Wrice
Produced by Hurt-M-Badd

Wieder ein langsamer Beat mit gesungenem Chorus. Tupac rappt viel über den Tod und die Toten und egal was einem auch Schlimmes wiederfährt, es geht immer irgendwie weiter und man soll nie aufgeben. An diesem Song wird auch wieder deutlich, dass man das Album nicht an seiner Erscheinung und an Titeln wie Blasphemy messen sollte, denn Tupac war definitiv gläubig, auch wenn er eventuell nicht viel von Religionen hielt und definitiv keiner angehörte.


And my aim is to spread more smiles than tears
Utilalize lessons learned from my childhood years
Maybe Mama had it all right, rest your head
Straight converstion all night, bless the dead


8,5/10


Track 12: Against All Odds
Produced by Hurt-M-Badd / Co-Produced by Makaveli

Tupac rechnet ab. Alle bekommen etwas ab: Nas, Puffy, Mobb Deep und auch die "ernsthaften" Feinde Haitian Jack und King Tut, welche unmittelbar mit dem Attentat in New York in Verbindung standen. Der Beat wirkt bedrohend, im Intro hört man Kriegsgeräusche: Panzer fahren, Maschinengewehre schießen...
Der Song wirkt um einiges ernster als Hit Em Up und Tupac sagt nicht umsonst wiederholt "This be the realest shit I ever wrote" während des Songs...
Tupac spielt auch zum ersten Mal seit dessen Tod auf Stretch an, seinen ehemals besten Freund bis zum Attentat 1994. "And that nigga that was down for me restin dead, switch sides guess his new friends wanted him dead" ist eindeutig an Stretch gerichtet, der nachdem er sich offensichtlich für die falsche Seite entschieden und Tupac den Rücken gekehrt hatte, ein Jahr nach dem NY Attentat geradezu hingerichtet wurde.
Against All Odds ist ein absolutes Meisterwerk.


Probably be murdered for the shit that I say
I bring the real, be a legend, breathin or dead


9,5
/10

"The 7 Day Theory" ist ohne Zweifel ein atmosphärisches Meisterwerk, dass sich wie kein anderes Album spielt. Die Tatsache, dass Tupac im Endeffekt nur drei Tage brauchte um das komplette Album zu schreiben und aufzunehmen ist schlichtweg eine Sensation, die für immer unantastbar bleiben wird.
Gesamtwertung: 5/5


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